China verhindert die Zulassung von taiwanischen Journalisten an der laufenden Weltgesundheitsversammmlung (WHA) in Genf.
Beulenpest China
In einer autonomen Region in Nordchina wurde ein neuer Fall der Beulenpest entdeckt. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Vom 20. bis 28. Mai findet die 72. Weltgesundheitsversammlung in Genf statt.
  • China verhindert nun die Zulassung taiwanischer Journalisten an der Versammlung.
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China blockiert nicht nur die Teilnahme Taiwans an der laufenden Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf. Nun verhindert China auch die Zulassung taiwanischer Journalisten.

Peking hatte Druck auf die Organisatoren des jährlichen Treffens ausgeübt, um taiwanische Regierungsbeamte und Reporter nicht zu akkreditieren. Da die kommunistische Führung die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik betrachtet. Medienvertreter in Taiwans Hauptstadt Taipeh und Reporter ohne Grenzen übten am Mittwoch scharfe Kritik. Sie forderten die Vereinten Nationen auf, ihre Entscheidung zu überdenken.

Ausschluss bereits zum dritten Mal

Es ist das dritte Jahr, in dem Taiwan nicht teilnehmen kann. Vorher genoss die Insel noch Beobachterstatus. Doch seit die chinakritische Präsidentin Tsai Ing-wen 2016 gewählt wurde, versucht Peking, Taiwan wieder stärker zu isolieren.

Die Entscheidung, Taiwan nicht in dem Gesundheits- und Sicherheitsnetzwerk mitarbeiten zu lassen, stösst auf Unverständnis. Kritiker warnen, dass es Lücken im Kampf gegen die Ausbreitung von Krankheiten schaffen kann. Taiwan kämpft gerade gegen die Schweinegrippe, die von China eingeschleppt wird.

Jenjey Chen, Chefredakteur der Nachrichtenagentur CNA sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Die Tatsache der Zugang zu der Weltgesundheitsversammlung verweigert wird, verstärkt nur die Frustration der gesamten Gesellschaft in Taiwan.»

China drängt Taiwan ins Abseits

Der Vorsitzende der Vereinigung für Qualitätsjournalismus in Taiwan, Yuan-hui Hu, sagte, die Weltgesundheitsorganisation sollte Journalisten aus Taiwan vielmehr willkommen heissen. Dies, um Informationen über wichtige Gesundheits- und Medizinfragen zu verbreiten.

Mit seinem «Ein-China-Grundsatz» drängt China Taiwan auf der Weltbühne zunehmend ins Abseits. Wer Beziehungen mit Peking unterhält, darf Taiwan nicht diplomatisch anerkennen. Nur noch weniger als zwei Dutzend meist kleinere Staaten stehen hinter der Demokratie.

Auch Deutschland unterhält in Taipeh keine Botschaft, sondern nur eine Repräsentanz. Die Führung in Peking droht sogar mit einer gewaltsamen Eroberung, weil sie Taiwan als «untrennbaren Teil» der Volksrepublik ansieht. Dies obwohl die Insel nie dazu gehört hat.

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