Steinmeier lässt NS-Bezüge des Bundespräsidialamts aufarbeiten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will die Geschichte des Bundespräsidialamts auf Verbindungen zum Nationalsozialismus untersuchen lassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Historiker sollen personelle und politische Verbindungen durchleuchten.
Historiker sollen dabei unter anderem aufarbeiten, in wie weit das Bundespräsidialamt nach seiner Gründung 1949 Mitarbeiter mit Bezug zum Nationalsozialismus beschäftigte, heisst es in einer Erklärung vom Donnerstag. Auch mögliche «ideelle Kontinuitäten» zur NS-Zeit sollten geprüft werden.
Weiterer Forschungsschwerpunkt soll die Frage sein, wie die Bundespräsidenten öffentlich und intern mit dem Thema Nationalsozialismus umgegangen seien - etwa in Reden, bei Staatsbesuchen, Terminen im Inland, Personalentscheidungen, Gesetzesausfertigungen, Ordensverleihungen oder Begnadigungen.
Für das Projekt startete das Bundespräsidialamt am Donnerstag eine öffentliche Ausschreibung, auf die sich Historiker bewerben können. Das Forschungsvorhaben ist auf zwei Jahre angesetzt.
Ähnliche Forschungsvorhaben gab es bereits in mehreren Bundesministerien. So hatte etwa das Bundesinnenministerium seine Bezüge zum Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten lassen.