SPD rekrutiert einfache Mitglieder als Berater der Parteispitze
Die SPD will die Basis künftig stärker in die Vorstandsarbeit einbinden.

Das Wichtigste in Kürze
- 20 ausgeloste Genossen sollen auch beim Wahlprogramm mitwirken.
Die Führungsgremien der Partei beriefen am Montag den neuen Mitgliederbeirat ein, der nach den Worten von Generalsekretär Lars Klingbeil auch in die Erstellung des Wahlprogramms für das kommende Jahr einbezogen werden soll. Die 20 zufällig geloste Mitglieder sollten ab diesem Monat für ein Jahr die Parteiführung beraten, sagte er der «Rheinischen Post» vom Montag.
Die Gruppe solle aus zehn Männern und zehn Frauen bestehen, die «gerecht verteilt nach Regionen» ausgewählt würden, sagte Klingbeil. Die Mitglieder sollten «auch bei der Erstellung des Regierungsprogramms mitdiskutieren und uns direkte Rückmeldung von der Basis geben». Dies sei eine ganz neue Sichtweise für die Parteispitze.
Dass es einen solchen Beirat geben soll, hatten die Delegierten bereits beim vergangenen Bundesparteitag beschlossen. Zwei Jahre lang will die Parteispitze die Zusammenarbeit mit dem Beirat testen. Für Mitte Juni ist die konstituierende Sitzung geplant.
«Ich freue mich auf den direkten Austausch mit den zufällig ausgewählten Mitgliedern und bin auf ihre Sicht der Dinge sehr gespannt», sagte Klingbeil. «Das neue Gremium wird die Arbeit der Parteispitze bereichern, davon bin ich überzeugt.» Ergebnisse des Mitgliederbeirats sollten Anregungen für Empfehlungen und Beschlussfassungen sein, die dem Parteivorstand vorgelegt, dort besprochen und entschieden werden.