Der österreichische Bundeskanzler warnt davor, die Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán aus der Europäischen Volkspartei auszuschliessen.
angela merkel
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz an einer Pressekonferenz. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Kurz stellt sich gegen den Ausschluss der Partei von Viktor Orbán aus der EVP.
  • Vor Kurzem sprach Jean-Claude Juncker an, dass er keinen Platz für Orbán in der EVP sehe.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat davor gewarnt, die Partei Fidesz des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán aus der Europäischen Volkspartei (EVP) auszuschliessen. «Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, in Europa eine zusätzliche neue Partei der moralisch nicht ebenbürtigen und eigentlich ungewollten Osteuropäer zu bilden», sagte Kurz der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Die Mitglieder einer Parteifamilie können informell aufeinander einwirken. In der EVP sind auch CDU und CSU sowie die ÖVP von Kurz.

Vor wenigen Tagen hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gesagt, Orban habe keinen Platz mehr in der EVP. Er sehe viele Unvereinbarkeiten zwischen dessen Worten und den christlich-demokratischen Werten, auf denen die EVP-Familie gegründet sei.

Kurz ist derzeit EU-Ratspräsident. Der Zeitung sagte Kurz, am Dienstag werde der Allgemeine Rat der EU, der den EU-Gipfel am Mittwoch vorbereitet, sich mit der Frage eines Rechtsstaatsverfahrens gegen Ungarn befassen. Sollten in dem Verfahren Verstösse Ungarns gegen die Rechtsstaatlichkeit festgestellt werden, müsse Budapest Konsequenzen ziehen. Der Beschluss des Europaparlaments zu dem Verfahren sei aber kein Urteil oder Beweis gegen Ungarn, sondern die Möglichkeit, im Vorwürfe aufzuklären, sagte Kurz.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EVPSebastian KurzViktor OrbanCDUCSUJean-Claude Juncker