Rund 800 sogenannte Gelbwesten haben am Samstag in Genf gegen Polizeigewalt und für das Demonstrationsrecht in Frankreich demonstriert.
Die französischen «Gelbwesten» haben für einmal in Genf demonstriert. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)
Die französischen «Gelbwesten» haben für einmal in Genf demonstriert. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi) - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • 800 Gelbwesten demonstrierten heute Samstag in Genf.
  • Sie setzen sich gegen Polizeigewalt und für das Demonstrationsrecht in Frankreich ein.

Rund 800 sogenannte Gelbwesten haben am Samstag in Genf gegen Polizeigewalt und für das Demonstrationsrecht in Frankreich demonstriert. Sie besammelten sich auf der Place des Nations, wo sie sich bereits im Februar getroffen hatten.

Am frühen Nachmittag versuchten sie eine Menschenkette von der Place des Nations in Richtung von Ferney-Voltaire in Frankreich zu bilden. Zusammen mit Sympathisanten aus ganz Frankreich fanden sie sich anschliessend auf der Place des Nations ein.

Im August seien sie durch Frankreich gereist, um die Menschen aufzufordern, in Genf gegen die Polizeigewalt zu demonstrieren. Das sagte Chloé Frammery, die Genfer Mitorganisatorin der Protestaktion. Durch die Staatsgewalt in Frankreich seien viele Gelbwesten, die bei den Demonstrationen körperlichen Schaden genommen hätten, traumatisiert worden. Sie hätten heute Angst, in der Öffentlichkeit aufzutreten.

In der vergangenen Woche war der Uno-Generaldirektorin in Genf ein Dossier mit gewalttätigen Polizeiübergriffen gegen Demonstrierende seit dem 17. November des vergangenen Jahres übergeben worden. Eine Kopie des Dossiers sei auch dem Menschenrechtskommissariat zugestellt worden.

Die Gelbwesten kritisieren, dass bei den Kundgebungen Kriegsmaterial eingesetzt wurde insbesondere die Hartgummi-Werfer LBD40, die in Thun hergestellt werden. Damit seien zahlreiche Demonstrationsteilnehmer verletzt worden. Im Dossier würden auch Übergriffe mit Schlagstöcken sowie der Einsatz von Tränengasgranaten und das Einkreisen der Kundgebungsteilnehmer aufgeführt. Dies stelle eine Verletzung des französischen und des internationalen Rechts dar, sagte Frammery.

Bereits im vergangenen Februar waren 600 bis 1500 Gelbwesten aus Frankreich in Genf versammelt: Um von der Uno eine Beobachtermission angesichts der Repression gegen ihre Bewegung zu fordern.

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