Reiche Äthiopier zahlen 150.000 Euro für Abendessen mit Ministerpräsident

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Äthiopien,

Zum Preis von rund 150.000 Euro pro Person haben dutzende reiche Äthiopier an einem luxuriösen Abendessen mit Ministerpräsident Abiy Ahmed teilgenommen.

Addis Abeba hat kaum Grünflächen
Addis Abeba hat kaum Grünflächen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Geld soll zur Verschönerung der Hauptstadt verwendet werden.

Wie Staatsmedien am Montag berichteten, soll das Geld in die Verschönerung der Hauptstadt Addis Abeba fliessen. Auf Bildern waren Gäste in Abendgarderobe zu sehen, die an mit Rosen geschmückten Tafeln sassen.

Abiy wollte mit dem Luxusdinner Geld für ein auf drei Jahre angelegtes Städtebau-Projekt sammeln. In einem Video auf der Internetseite des Präsidenten heisst es, beim «rasanten Wachstum» von Addis Abeba in den vergangenen Jahren seien «die natürlichen Ressourcen und die schöne Lage der Stadt» nicht ausreichend genutzt worden.

Tatsächlich ist die Hauptstadt zwar reich an modernen Gebäuden, hat aber kaum Grünflächen. Dem Video zufolge machen sie derzeit nur 0,3 Quadratmeter pro Stadtbewohner aus. Ziel des Verschönerungsprojektes ist ein Grünanteil von sieben Quadratmetern pro Hauptstadtbürger, entsprechend dem Durchschnittswert in Afrika.

Zur Identität der rund 200 Dinnergäste wurde nichts bekannt. Laut Abiys Internetseite winkt ihnen allen zusätzlich zu dem Abendessen auch eine namentliche Erwähnung als Spender sowie die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Foto mit dem Ministerpräsidenten. Seit seinem Amtsantritt im April hat Abiy für seine Reformagenda viel Lob erhalten. Allerdings gab es auch Kritik an dem opulenten Abendessen: Viele Äthiopier warfen im Internet die Frage auf, ob die Verschönerung der Hauptstadt wirklich das dringlichste Anliegen im Lande sei.

Mit mehr als 100 Millionen Einwohnern ist Äthiopien nach Nigeria der afrikanische Staat mit der zweitgrössten Bevölkerung. Seine Wirtschaft wächst zwar stärker als in allen anderen Ländern der Region, das durchschnittliche Durchschnittseinkommen liegt nach Schätzungen der Weltbank allerdings nur bei 702 Euro pro Jahr.

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