Kantonsrat der ALG kritisiert Vergabe von Zuger Lotteriegeldern

Der Zuger Regierungsrat unterstützt den Aves-Jubiläumsanlass mit 5000 Franken – für Kantonsrat Luzian Franzini (ALG) ist das «absolut fragwürdig».

Luzian Franzini ALG
5000 Franken für einen Aves-Anlass: Der Zuger Regierungsrat zahlt, Luzian Franzini (ALG) kritisiert das scharf. - zVg

Der Zuger Regierungsrat hat einen Jubiläumsanlass der kantonalen Sektion «Aktion für vernünftige Energiepolitik Schweiz (Aves)» mit 5000 Franken aus dem Lotteriefonds unterstützt. Kantonsrat Luzian Franzini (ALG) kritisiert das als «absolut fragwürdig».

Zum 40-Jahr-Jubiläum der Zuger Sektion der Aves wurde Bundesrat Albert Rösti (SVP) als Referent der Veranstaltung eingeladen. Der Anlass wurde mit 5000 Franken aus dem kantonalen Lotteriefonds unterstützt. In der 16-seitigen Übersicht der Zuger Lotteriegelder für 2024 wird die Zahlung unter dem Titel «Besuch von Albert Rösti» unter den «übrigen gemeinnützigen Projekten» aufgelistet.

Kantonsrat Luzian Franzini (ALG) kritisiert die Vergabe in der «Blick»-Ausgabe vom Montag. Es sei fragwürdig, dass eine Organisation mit atomfreundlicher Haltung öffentliche Gelder erhalte. Die Aves verfolge laut Franzini eine «rechte Energiepolitik», welche «die Kernkraft forciert». Politisch sei sie «nicht neutral».

Die Vergabe der 5000 Franken an die Aves wird auch Thema im Kantonsrat werden. Franzini teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag mit, er werde im Kantonsparlament für seine Fraktion eine Interpellation einreichen.

Aves Zug wurde laut eigenen Angaben 1984 gegründet. Der Verein setzt sich für eine «sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung» ein, wie er als Zweck in seinen Statuten schreibt. Wasserkraft und Kernenergie spielten dabei eine «entscheidende Rolle», so der Verein.

Regierungsrat verteidigt Unterstützung

Beiträge aus dem Lotteriefonds sind laut Kanton Zug für gemeinnützige Projekte aus Kultur, Sport und Sozialem bestimmt – nicht jedoch für Vorhaben mit politischem, religiösem oder ideologischem Inhalt.

Der zuständige Regierungsrat Heinz Tännler (SVP) verteidigte im Artikel die Unterstützung. Bei der Aves Zug handle es sich nicht um eine Partei, beziehungsweise ein überparteiliches Komitee, sondern um einen «parteipolitisch neutralen Verein», sagte Tännler am Montag gegenüber Keystone-SDA. Im Mittelpunkt der Bemühungen des Vereins stünde «die Versachlichung der Diskussion in der Energiepolitik». «Dieses zentrale Anliegen wird ernst genommen und keine rechte Energiepolitik betrieben», so der Regierungsrat.

Im Jahr 2024 wurden im Kanton Zug insgesamt 13,15 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds vergeben.

Kommentare

User #3472 (nicht angemeldet)

Bananenrepublik Schweiz. Aber über andere schimpfen.

User #1260 (nicht angemeldet)

Ist tatsächlich fragwürdig. Aber bei der Vergabe an linke Organisationen gibt es nie Diskussionen. Auch dort sollte man mal etwas genauer zwischen Gemeinnützigkeit und Ideologie unterscheiden. Für die Linke ist das natürlich deckungsgleich, aber dann müssen sie es rechts auch zulassen.

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