Die Anführer mehrerer rechter Parteien in Italien haben bei einer Kundgebung zum Nationalfeiertag in Rom den Rücktritt der Regierung gefordert.
Salvini (r.) mit Meloni und Tajani (l.)
Salvini (r.) mit Meloni und Tajani (l.) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Mattarella lobt am Nationalfeiertag «Geschlossenheit» in Corona-Krise.

Rund tausend Demonstranten folgten am Dienstag dem Aufruf der Oppositionsparteien und versammelten sich auf der zentralen Strasse Via del Corso. Dort entrollten sie eine 500 Meter lange italienische Fahne.

Der Chef der rechtsradikalen Lega, Matteo Salvini, verlangte eine sofortige Auszahlung der von der EU in Aussicht gestellten Corona-Hilfen. Italien soll einer der Hauptprofiteure des geplanten EU-Wiederaufbaufonds im Umfang von 750 Milliarden Euro sein. Salvini beklagte, dass der «Privatsektor und die Selbständigen» in Italien in den vergangenen Monaten vernachlässigt worden seien.

Es war der erste Auftritt des Ex-Innenministers bei einer Kundgebung seit Beginn der Corona-Krise. Italien zählt mit fast 33.500 Todesopfern zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Ländern weltweit.

An der Demonstration in Rom beteiligten sich neben Salvini auch die Vorsitzende der neo-faschistischen Fratelli d'Italia, Giorgia Meloni, sowie der Vize-Chef der Mitte-Rechts-Partei Forza Italia, Antonio Tajani. In Umfragen haben die drei Oppositionsparteien derzeit zusammen einen deutlichen Vorsprung vor der Regierungskoalition aus Demokratischer Partei und Fünf-Sterne-Bewegung.

Am Nachmittag gingen auf der Piazza del Popolo in Rom zudem mehrere hundert Anhänger der Bewegung der «Orangewesten» auf die Strasse, um gegen die Corona-Massnahmen der Regierung zu protestieren. Viele der Demonstranten, die nach dem Vorbild der «Gelbwesten» in Frankreich orangefarbene Warnwesten trugen und in Sprechchören «Freiheit, Freiheit» riefen, trugen keine Masken und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln.

Italiens Präsident Sergio Mattarella erinnerte anlässlich des Nationalfeiertags daran, dass die Corona-Krise in Italien «noch nicht vorüber» sei. Er lobte die «Geschlossenheit» der Italiener im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. «Italien hat sich in dieser Notsituation von seiner besten Seite gezeigt.»

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