Ramelow kritisiert Demos gegen Coronamassnahmen angesichts hoher Todeszahlen
Angesichts der hohen Corona-Sterblichkeitsrate in seinem Land hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) die Demonstrationen gegen verschärfte Coronamassnahmen scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Ministerpräsident: Demonstrierende sollten Grabkerzen besser Toten widmen.
Er halte es für «ausgesprochen schwierig», wenn Nacht für Nacht Menschen mit Grabkerzen durch die Innenstädte laufen und «darüber philosophieren, dass sie in einer Diktatur seien, obwohl sie sich frei bewegen können», sagte er am Donnerstag in Erfurt. Bundesweit verzeichne Thüringen gerade die höchste Corona-Sterblichkeitsrate.
Die Dimension des Sterbens sei «einfach nicht erträglich», sagte der Ministerpräsident. Die Demonstrierenden sollten deshalb darüber nachdenken, ob es nicht angemessener wäre, die zum Protest getragenen Grabkerzen denen zu widmen, die an oder mit dem Coronavirus sterben, mahnte Ramelow. In der vergangenen Woche hatte es immer wieder unangemeldete Demonstrationen gegen die verschärften Massnahmen gegeben.
In Mecklenburg-Vorpommern appellierte Innenminister Christian Pegel (SPD) an die Teilnehmer von Demonstrationen gegen die Coronamassnahmen, genau zu schauen, mit wem sie auf die Strasse gehen. «Zunehmend nutzen Verfassungsfeinde das Thema Corona, um ihre Ideologie zu verbreiten», erklärte Pegel. «Es darf nicht sein, dass Menschen, die unseren Rechtsstaat als Ganzes ablehnen, diese Versammlungen vereinnahmen.»