Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus sieht im weltweit zunehmenden Nationalismus eine Ursache für die wachsende Verfolgung religiöser Minderheiten.
Ralph Brinkhaus
Unionsfraktionschef Ralph Brickhaus plädiert ebenfalls für einen harten Lockdown. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ralph Brinkhaus kritisiert die zunehmende Einschränkungen der Religionsfreiheit.
  • Der Chef der deutschen Unions-Fraktion fordert verstärkte internationale Zusammenarbeit.

«Nationalisten betrachten sich immer stärker als Verfechter der Durchsetzung der Mehrheitsreligion und gehen gegen Minderheiten vor», sagte der Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus der Deutschen Presse-Agentur zum Stephanstag. «Gegen diese Tendenz hilft nur eine verstärkte internationale Zusammenarbeit, die das Ziel hat, weltweit die Menschenrechte durchzusetzen». Der 26. Dezember ist Gedenktag des heiligen Stephanus, der als erster christlicher Märtyrer gilt.

Trotz zahlreicher Appelle und Initiativen würden Christen in aller Welt wegen ihrer Religion diskriminiert oder verfolgt, kritisierte Brinkhaus. Aus Sicht von Kirchen und Hilfsorganisationen habe sich die Lage der Christen vielerorts in diesem Jahr verschlechtert. «Am Stephanustag sollten wir an diese Christen erinnern. Wir dürfen dabei aber auch nicht die Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften vergessen, denen ein ähnliches Schicksal widerfährt, nur weil sie aus Sicht ihrer Verfolger die falsche Religion haben.»

«Die Weltgemeinschaft muss die Religionsfreiheit noch stärker verteidigen», forderte der Fraktionschef. Dass Diskriminierung und Verfolgung aus religiösen Gründen zugenommen habe, «dürfen wir nicht achselzuckend hinnehmen». Noch vor 20 Jahren sei es nicht vorstellbar gewesen, dass in weiten Landstrichen des Nahen Ostens keine Christen mehr lebten, obwohl sie dort seit mehr als tausend Jahren ansässig gewesen seien. Verfolgung aus religiösen Motiven sei auch eine der Ursachen, warum Menschen aus ihrer Heimat flüchteten.

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