Putsch im Sudan vereitelt
Im Sudan hat die Militärregierung nach eigenen Angaben einen Versuch zum Putsch verhindert. Dieser sollte eine zuvor erzielte Einigung zunichtemachen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Sudan wurde nach Militärangaben ein «Putschversuch» vereitelt.
- Der Staatsstreich sollte Einigung zwischen Armee und Demonstranten «blockieren».
Erfolgloser Putsch im Sudan: Offiziere und Soldaten hätten versucht, einen «Putschversuch» zu verüben, sagte General Dschamal Omar vom Militärrat gestern Donnerstag in einer Fernsehansprache. Die «regulären Streitkräfte» hätten das Unterfangen jedoch vereitelt. Zwölf Offiziere und vier Soldaten seien festgenommen worden. Angaben zum Zeitpunkt des Putschversuchs machte der General nicht.
Der Putsch habe nur ein Ziel gehabt. Nämlich die vor knapp einer Woche zwischen der Militärregierung und den Demonstranten erzielte Einigung auf eine Übergangsregierung zu «blockieren». Einige der mutmasslich an dem Putsch beteiligten Offiziere und Soldaten hätten sich bereits im Ruhestand befunden. Derzeit würden die Hintermänner des Umsturzversuchs ermittelt, sagt Omar.
Putsch sollte Einigung verhindern
Der Militärrat und die Demonstranten hatten sich vergangenen Freitag auf einen Kompromiss für die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Diesem gingen zähe Verhandlungen voraus.
Derzeit arbeiten Rechtsberater beider Seiten die Details der Einigung aus. Diese sieht vor, dass ein gemeinsamer «souveräner Rat» aus Vertretern des Militärs und der Protestbewegung gebildet werden soll. Diesem soll zunächst die Armee vorsitzen, bevor ein Oppositionsvertreter übernimmt.
Der Einigung waren monatelange Unruhen mit mehr als hundert Todesopfern vorausgegangen. Im Sudan hatte nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir im April ein Militärrat die Führung übernommen. Dieser weigerte sich in der Folge, die Macht zügig an eine zivile Regierung zu übergeben.