Der Aktivist der russischen Protestband Pussy Riot, Pjotr Wersilow, ist wegen Fluchens zu zwei Wochen Haft verurteilt worden.
Pjotr Wersilow
Pjotr Wersilow - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kreml-Gegner Wersilow von russischer Polizei verhört.

Dies teilten Wersilow und sein Anwalt am Montag mit. Demnach brach die Polizei am Sonntag die Tür zu Wersilows Wohnung auf und nahm ihn mit. Nach einer 13-stündigen Befragung habe er die Polizeiwache verlassen wollen, dabei sei er wegen Fluchens erneut festgenommen und dann verurteilt worden, sagte Wersilow in einem im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichten Video.

Die Verurteilung sei ein «Rätsel», sagte der Anwalt des Kreml-Gegners, Leonid Solowjow. Er habe es noch nie erlebt, dass Fluchen mit Gefängnis bestraft werde. In der Regel führe dies nur zu einer Verwarnung. «Es sieht so aus, als wollte ihn jemand unbedingt hinter Gittern wissen», sagte er AFP. Bei der 13-stündigen Befragung ging es den Angaben zufolge um Proteste vom vergangenen Sommer.

Wersilow ist nicht nur Mitglied von Pussy Riot, sondern auch Gründer der Website MediaZona, die über Gerichtsverfahren gegen Menschenrechtsaktivisten berichtet. 2018 wurde er wegen eines mutmasslichen Vergiftungsversuchs zunächst in Moskau und dann in der Berliner Charité behandelt. Wersilow machte den russischen Geheimdienst für die mutmassliche Vergiftung verantwortlich. Er ging von einem Zusammenhang mit seinen Recherchen über drei in Zentralafrika ermordete russische Journalisten aus.

Wenige Monate zuvor hatte Wersilow mit anderen Mitgliedern von Pussy Riot während des Finales der Fussballweltmeisterschaft in Russland das Spielfeld gestürmt. Bei ihrer Protestaktion gegen die Unterdrückung politisch Andersdenkender in Russland trugen sie Polizeiuniformen.

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