Proteste in Serbien werden massiver

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Serbien,

Die seit drei Monaten anhaltenden Proteste in Serbien gegen Aleksandar Vucic werden massiver: am Sonntag protestierten Tausende vor dem Präsidentenpalast.

Auseindersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten
Auseindersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Serbien protestieren Tausende gegen Präsident Aleksandar Vucic.
  • Am Samstag stürmten Dutzende Demonstranten den Staatssender RTS.

Die seit drei Monaten anhaltenden Proteste in Serbien gegen Präsident Aleksandar Vucic werden massiver: Am Samstag stürmten Dutzende Demonstranten den Staatssender RTS, am Sonntag protestierten Tausende vor dem Belgrader Präsidentenpalast, während Vucic eine Pressekonferenz hielt.

Die Regierungskritiker werfen ihm eine zunehmend autoritäre Politik vor, Vucic weist dies zurück.

Der Sturm auf die Büros von RTS war am Samstag live im Fernsehen zu sehen. Der Privatsender N1 zeigte, wie ein Grossaufgebot der Polizei die Demonstranten aus dem Sender fortbrachte. Die Regierungskritiker forderten von dem Sender, sie zum Volk sprechen zu lassen.

Politische Einmischung in die Medienberichterstattung

Zuvor hatten tausende Regierungskritiker friedlich im Zentrum von Belgrad demonstriert. Auch in anderen serbischen Städten fanden Kundgebungen statt. Die Demonstranten prangerten politische Einmischung in die Medienberichterstattung an und forderten die RTS-Führung zum Rücktritt auf.

Am Sonntag versammelten sich erneut tausende Demonstranten vor dem Präsidentenpalast, während Vucic dort eine Pressekonferenz hielt. Es kam zu ersten Auseinandersetzungen, als serbische Antiaufruhr-Einheiten sie daran zu hindern versuchten, Lautsprecher aufzustellen oder Barrieren zu entfernen.

Oppositionspolitiker mit dabei

Erstmals nahmen an den Protesten führende Vertreter der Opposition teil. Zu den Demonstranten, die sich am Samstag in Belgrad Zutritt zu den RTS-Büros verschafften, zählten der frühere Belgrader Bürgermeister Dragan Djilas und Bosko Obradovic von der rechtsgerichteten Partei Dveri. Am Sonntag traten Djilas und Obradovis sowie weitere führende Oppositionspolitiker auch auf der Kundgebung vor dem Präsidentenpalast auf.

Vucic gab sich unbeeindruckt. Auf seiner live vom Staatssender übertragenen Pressekonferenz betonte der Präsident, er lasse sich von niemandem einschüchtern. Die Demonstranten bezeichnete er als «Hooligans», Obradovic als «Faschisten» und Djilavic als «Oligarchen».

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