US-Vizepräsident Mike Pence hat Saudi-Arabien zur Freilassung des seit sieben Jahren inhaftierten Bloggers Raif Badawi aufgefordert.
Unterstützerdemonstration für Raif Badawi 2016 in Berlin
Unterstützerdemonstration für Raif Badawi 2016 in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kritik der Trump-Regierung an Riad kommt selten vor.

Pence führte Badawi am Donnerstag bei einer Konferenz zur Religionsfreiheit in Washington als Beispiel für Menschen auf, die wegen ihrer Äusserungen zu religiösen Fragen inhaftiert sind. Es ist selten, dass durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump Kritik an dem Alliierten Saudi-Arabien geübt wird.

Pence führte auch Häftlinge an, die in Eritrea, Mauretanien und Pakistan wegen ihrer Äusserungen zu religiösen Fragen inhaftiert sind. Washington rufe die Regierungen dieser Länder und Saudi-Arabiens auf, die Glaubensfreiheit zu gewährleisten und die Häftlinge freizulassen, sagte der US-Vizepräsident.

Badawi wurde 2012 festgenommen und 2014 wegen «Beleidigung des Islams» zu zehn Jahren Haft und tausend Peitschenhieben verurteilt. Im Januar 2015 erhielt er die ersten 50 Peitschenhiebe, danach wurden die ursprünglich wöchentlichen Termine wegen einer internationalen Protestwelle ausgesetzt.

Badawi hatte sich für das Recht auf freie Meinungsäusserung und die Frauenrechte eingesetzt und wiederholt die Religionspolizei für ihre harte Durchsetzung der in Saudi-Arabien vorherrschenden strengen Auslegung des Islam kritisiert. 2015 wurde Badawi vom EU-Parlament mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit ausgezeichnet.

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