Politischer Knall in Pakistan: Der ehemalige Premierminister des Landes, Imran Khan, darf für fünf Jahre kein politisches Amt mehr ausüben.
Imran Khan Pakistan
Imran Khan, der Ex-Premier von Pakistan. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Imran Khan erhält eine fünfjährige Sperre für politische Ämter in Pakistan.
  • Der Ex-Premier ist über einen Korruptionsskandal gestolpert.

In Pakistan hat die Wahlkommission den ehemaligen Premierminister Imran Khan für fünf Jahre für politische Ämter gesperrt. Grund sei ein Korruptionsskandal, wie die Kommission am Freitag bekanntgab.

Der konkrete Vorwurf gegen Imran Khan lautet: Er habe offizielle Geschenke während seiner Amtszeit nicht registriert, wie es das Gesetz eigentlich vorsieht.

Nach der Entscheidung gingen Anhänger des ehemaligen Premiers auf die Strasse. In mehreren Städten lösten Polizisten Proteste mit Tränengas auf. Demonstranten blockierten mancherorts die Strassen mit Steinen.

In den kommenden Tagen könnte es noch zu weiteren Protesten kommen. Seitdem Imran Khan im April dieses Jahres durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt wurde, mobilisiert er seine Anhänger regelmässig. Bisher wollte er durch die Demonstrationen vor allem eine Neuwahl für das Premierministeramt erreichen.

Imran Khan wäre in Pakistan ins Parlament eingezogen

Erst diese Woche gewann Imran Khan einen Sitz im Parlament. Dieser verfällt nun auch durch die Disqualifizierung. Der 70-Jährige war bei der Nachwahl in gleich sieben Wahlbezirken angetreten – und in gleich sechs Bezirken als Sieger hervorgegangen.

Ob Khan einen der gewonnenen Bezirke tatsächlich angenommen hätte, ist ohnehin unklar. Ziel seiner Kandidaturen war offensichtlich insbesondere, seine Beliebtheit im Volk zu demonstrieren.

«Sollte Imran Khan zu Protesten aufrufen, wird ganz Pakistan folgen.» Das sagte ein Mann, der sich mit anderen Anhängern vor der Wahlkommission versammelt hatte, am Freitag zu der Deutschen Presse-Agentur. Zwar habe Khan im Korruptionsskandal nicht richtig gehandelt. Andere Politiker seien aber nicht weniger korrupt.

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