Kinder afghanischer Flüchtlinge, die in Pakistan geboren sind, sollen Anrecht auf die Staatsbürgerschaft des Landes haben. Das entschied das obere Gericht in Islamabad am Donnerstag, wie aus einer entsprechenden Mitteilung hervorging.
Afghanische Flüchtlinge auf dem US-Luftstützpunkt Ramstein
Afghanische Flüchtlinge auf dem US-Luftstützpunkt Ramstein - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Einmarsch der sowjetischen Truppen 1979 hat das Nachbarland Pakistan, neben dem Iran, die grösste Anzahl an afghanischen Flüchtlingen aufgenommen.

Ob in Pakistan geborene afghanische Flüchtlinge ein Anrecht auf die pakistanische Staatsbürgerschaft erhalten sollen, wird bereits seit Jahren diskutiert. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Gerichts war eine Petition eines 24-jährigen in Pakistan geborenen Afghanen, dem aber die Staatsbürgerschaft des Landes verwehrt worden war. Derzeit sind mehr als zwei Millionen Menschen aus Afghanistan in Pakistan, während des ersten Taliban-Regimes in den 90er Jahren war die Zahl noch um ein vielfaches höher.

Pakistan gehörte in den 90er Jahren zu den wenigen Ländern, die die Taliban während ihrer Herrschaft offiziell anerkannt haben. Dem Land wird eine Schlüsselrolle in der Machtübernahme der militanten Islamisten in Afghanistan zugeschrieben. Die Taliban hatten im August vergangenen Jahres wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Bislang wurde das jedoch nicht von Pakistan anerkannt.

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