Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, will bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten.
Bill de Blasio
Bill de Blasio - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 58-Jähriger ist 23. Bewerber um demokratische Präsidentschaftskandidatur.
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Der 58-Jährige verkündete am Donnerstag seine Bewerbung um die Kandidatur der oppositionellen Demokraten. Damit wollen inzwischen 23 Vertreter der Demokraten gegen Trump antreten. De Blasio, der eher dem linken Parteiflügel zugerechnet wird, hatte zuvor monatelang seine Chancen sondiert.

«Donald Trump muss gestoppt werden», sagte de Blasio in dem dreiminütigen Video, das im Online-Portal YouTube veröffentlicht wurde. Er wolle bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten, da es «an der Zeit ist, die arbeitenden Menschen in den Vordergrund zu stellen».

Das Geld des Landes befinde sich «in den falschen Händen», sagte de Blasio. Er wisse, wie Trump auf dem Gebiet der Klimapolitik zu schlagen sei. Der Präsident hatte sich mehrfach skeptisch zur Existenz des vom Menschen verschuldeten Klimawandels geäussert und hatte den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen verkündet.

Ausser de Blasio bewerben sich mittlerweile schon 22 weitere demokratische Politiker um die Präsidentschaftskandidatur. Darunter sind auch der frühere Vize-Präsident Joe Biden und der linksgerichtete Senator Bernie Sanders.

De Blasio ist seit 2014 Bürgermeister von New York. Auch der Amtsinhaber kommt aus der grössten Stadt der Vereinigten Staaten. Während der vergangenen Monate hatte der 58-Jährige, der sich aufgrund seiner stattlichen Körpergrösse von 1,97 Metern den Spitznamen «Big Bird» («Grosser Vogel») zugezogen hat, für seine Kandidatur vorgefühlt. So reiste er in Bundesstaaten wie Iowa und South Carolina, in denen die Präsidentschaftswahlen früher als anderswo beginnen.

Dabei hatte de Blasio reichlich Gegenwind erfahren. Berater des New Yorker Bürgermeisters äusserten sich in US-Medien skeptisch über eine mögliche Kandidatur. Zeitungen spotteten über Angewohnheiten des 58-Jährigen wie jene, regelmässig mit seinem SUV zum Sport in den Bezirk Brooklyn zu fahren.

Die Bewohner New Yorks sind einer jüngsten Umfrage zufolge mit grosser Mehrheit gegen eine Kandidatur ihres Stadtoberhaupts. 76 Prozent der befragten New Yorker sprachen sich laut einer Erhebung der Quinnipiac University von Anfang April gegen den Einstieg de Blasios in das Rennen um das Weisse Haus aus.

De Blasio hatte sich mit dem Versprechen für mehr soziale Gerechtigkeit im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt 2013 gegen den Milliardär Michael Bloomberg durchgesetzt. Seit seinem Amtsantritt führte er kostenlose Kitas und bezahlte Krankheitstage in New York ein.

Anfang dieses Jahres legte er umfassende Pläne zum Schutz der Umwelt in der Millionenmetropole vor. Zudem übte er scharfe Kritik an der restriktiven Einwanderungspolitik der Trump-Regierung.

Politisch wird der mit einer Afro-Amerikanerin verheiratete de Blasio dem linken Flügel der Demokraten zugerechnet. Bei den Vorwahlen zur demokratischen Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016 war er dem linksgerichteten Sanders näher gestanden. Im Jahr 2000 hatte er jedoch den erfolgreichen Wahlkampf von Hillary Clinton um einen Sitz im Senat geführt.

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