Tschechien und Russland streiten sich um eine Geheimdienstaffäre. Moskau hat nun sieben EU-Diplomaten ausgewiesen, nachdem sie sich solidarisch zu Prag zeigten.
Prag
Russische Botschaft in Prag. (Archivbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tschechien und Russland streiten sich um eine Geheimdienstaffäre aus dem Jahr 2014.
  • Prag wirft Moskau die Verantwortung für zwei Explosionen in einem Militärdepot vor.
  • Nun hat Moskau sieben EU-Diplomaten ausgewiesen, die sich mit Prag solidarisch zeigten.

Vier Diplomaten wurden aus den baltischen Staaten sowie drei weitere aus der Slowakei des Landes verwiesen. Dies teilte das Aussenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Zwischen Tschechien und Russland schwelt derzeit ein heftiger Streit um eine Geheimdienstaffäre. Prag und Moskau haben deshalb bereits zahlreiche Diplomaten der Gegenseite ausgewiesen.

Aus Solidarität mit der Regierung in Prag hatten die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ihrerseits russische Diplomaten ausgewiesen. Auch die Regierungen in Ungarn, Polen und der Slowakei stellten sich hinter Prag.

Auslöser sind Explosionen in tschechischem Militärdepot

Der tschechische Geheimdienst hatte Russland vorgeworfen, hinter zwei Explosionen in einem Militärdepot im Osten Tschechiens zu stecken. Bei denen sind im Jahr 2014 zwei Menschen getötet worden. Demnach sollen zwei russische Geheimdienst-Mitarbeiter die Explosionen ausgelöst haben.

Es soll sich um dieselben Agenten handeln, denen auch die Vergiftung im Jahr 2018 zur Last gelegt wird. Dabei wurde der ehemalige Doppelagent Skripal und seine Tochter im britischen Salisbury getötet.

Bulgarischer Waffenhändler soll Ziel gewesen sein

Die Vorwürfe führten zum Zerwürfnis zwischen Prag und Moskau und zur gegenseitigen Ausweisung der Diplomaten. Medienberichten zufolge richteten sich die Explosionen im Jahr 2014 gegen Waffen im Besitz eines bulgarischen Waffenhändlers. Diese sollten möglicherweise an die Ukraine verkauft werden.

2014 hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. In der Ostukraine eskalierte währenddessen der Konflikt zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee.

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