Russland plant, palästinensische Organisationen einschliesslich der umstrittenen Hamas und des Islamischen Dschihad nach Moskau einzuladen.
An der Frontseite des Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist ein Fahnenmast mit der Flagge Palästinas befestigt.
An der Frontseite des Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist ein Fahnenmast mit der Flagge Palästinas befestigt. (Archivbild) - keystone

Russland lädt palästinensische Organisationen einschliesslich der islamistischen Hamas und des extremistischen Islamischen Dschihad für den 29. Februar zu einem Treffen in Moskau ein. Das teilte Vizeaussenminister Michail Bogdanow am Freitag der Agentur Tass zufolge mit. Ziel sei, den verschiedenen palästinensischen Fraktionen zu helfen, ihre Reihen politisch zu schliessen.

«Wir gehen davon aus, dass die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) die legitime Vertretung des palästinensischen Volkes ist und bleibt, sie ist von der internationalen Gemeinschaft und uns anerkannt», sagte Bogdanow. Aber es seien auch Organisationen ausserhalb der PLO eingeladen wie die Hamas oder der Islamische Dschihad. Sie sind verantwortlich für den Terroranschlag auf den Süden Israels mit etwa 1200 Toten am 7. Oktober 2023 und die Verschleppung israelischer Geiseln in den Gazastreifen.

Moskaus Beziehungen zur Hamas

Moskau hat auch danach schon Spitzenvertreter der Hamas zu Gast gehabt. Bogdanow sagte, Gruppen aus Syrien, dem Libanon und anderen Ländern seien an dem kommenden Treffen ebenfalls beteiligt. Er rechne mit zwölf bis 14 Organisationen, die an der Konferenz bis zum 1. oder 2. März teilnehmen werden.

Nach Angaben des russischen Diplomaten ist es das dritte derartige Forum. Für die Hamas werde der stellvertretende Politbürochef Mussa Abu Marsuk nach Moskau kommen, teilte der Palästinenser-Botschafter in Russland, Abdel Hafis Nofal, mit.

Die Rolle von Fatah und anderen palästinensischen Gruppen

Für die Fatah nehme Assam al-Ahmed teil. Russland unterhält traditionell enge Beziehungen zu vielen Palästinenserorganisationen, auch zur Hamas. Das über Jahre gute und pragmatische Verhältnis zu Israel hat sich im laufenden Gazakonflikt verschlechtert.

Bogdanow äusserte sich besorgt über die geplante israelische Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Dort lebten vor dem Krieg knapp 300'000 Einwohner. Heute halten sich dort nach UN-Angaben rund 1,4 Millionen Palästinenser auf. Moskau versuche, auf die Konfliktparteien einzuwirken, sagte er Tass zufolge: «Wir setzen die Kontakte mit Vertretern der Hamas und mit den israelischen Kollegen fort.»

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