Nach seiner klaren Niederlage hat Milo Djukanovic, bisheriger Staatschef Montenegros, den Vorsitz in der Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) abgegeben
Milo Djukanovic
Milo Djukanovic ist nicht mehr Präsident der Republik Montenegro. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Milo Djukanovic gibt den Parteivorsitz nach seiner Wahlniederlage in Montenegro ab.
  • Djukanovic verlor die Präsidentschaft an den 36-jährigen Ökonomen Jakov Milatovic.

Nach seiner klaren Niederlage bei der jüngsten Präsidentschaftswahl hat der scheidende montenegrinische Staatschef Milo Djukanovic den Vorsitz in der Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) abgegeben. Dies gab der Politiker nach einer Sitzung des DPS-Vorstands am Donnerstag in Podgorica bekannt. Zum provisorischen Parteivorsitzenden bestimmte das Gremium den DPS-Fraktionschef im Parlament, Danijel Zivkovic.

«Wir versuchen, uns wie eine reife politische Partei zu verhalten», zitierten Medien in Podgorica den zurückgetretenen Parteichef. Mit seinem Abgang von der Parteispitze wolle er die DPS nach seiner Wahlniederlage von einer Last befreien, fügte er hinzu. Er werde in der Partei bleiben und weiter für ihre Werte und Ziele arbeiten.

Proserbisches Lager gewinnt

Der prowestliche Djukanovic (61) war bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag dem 36-jährigen Ökonomen Jakov Milatovic unterlegen, den das proserbische Lager unterstützt hatte. Der Herausforderer kam auf 59 Prozent der Stimmen, Djukanovic auf 41 Prozent, wie die staatliche Wahlkommission am Donnerstag bekanntgab. Die Ergebnisse waren bereits am Sonntagabend von Wahlforschern ermittelt worden.

Djukanovic hatte in wechselnden Positionen von 1991 bis 2020 die Politik des kleinen Balkanlandes bestimmt. Er hatte es 2006 in die Unabhängigkeit von Serbien und 2017 in die Nato geführt. Zugleich warfen ihm Kritiker während seiner jahrzehntelangen Herrschaft Korruption, Wahlbetrug und Nähe zum organisierten Verbrechen vor. Seine DPS-Partei hatte bereits im August 2020 die Parlamentswahl verloren und ist seitdem in der Opposition.

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