Militär im Sudan kündigt Machtübergabe an Zivilregierung an

AFP
AFP

Sudan,

Im Sudan kommt es erneut zum Machtwechsel. Das hat die Machtübergabe an eine Zivilregierung angekündigt.

Weiterer Machtwechsel im Sudan rückt näher
Weiterer Machtwechsel im Sudan rückt näher - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sudan rückt ein weiterer Machtwechsel näher.
  • Saudi-Arabien und die Vereinigte Arabische Emirate sagen der Finanzhilfe zu.

Der Militärrat in dem afrikanischen Krisenstaat erklärte sich am Sonntag bereit, die Regierungsgeschäfte an eine Zivilregierung abzugeben. «Bis Ende der Woche» werde der Militärrat auf die Forderungen der Demonstranten reagieren. Das sagte General Abdel Fattah al-Burhan, Chef des Militärrats, in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate boten dem Land Finanzhilfen in Milliardenhöhe an.

Am 11. April war der seit drei Jahrzehnten autoritär herrschende Staatschef Omar al-Baschir nach monatelangen Massenprotesten vom Militär gestürzt worden.

Daraufhin wurd er in ein Gefängnis gebracht. Für eine Übergangszeit von zwei Jahren wurde ein Militärrat eingesetzt. Die Demonstranten fordern jedoch die rasche Einsetzung einer Zivilregierung.

Anführer kündigten Massenproteste an

Am Freitag hatten die Anführer der Massenproteste angekündigt, einen sogenannten Zivilrat zu bilden, der den Militärrat ersetzen soll. Daraufhin verständigten sich beide Seiten am Samstagabend zunächst auf eine Fortführung der Gespräche über die Machtübergabe. Ob die Bildung des Zivilrats angesichts der laufenden Verhandlungen umgesetzt wird, blieb zunächst offen.

Die Demonstrationen in der Hauptstadt Khartum wurden auch am Sonntag fortgesetzt. Wie ein AFP-Reporter berichtete, versammelten sich erneut tausende Menschen vor dem Armee-Hauptsitz.

Finanzhilfe zugesprochen

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sagten dem nordafrikanischen Land am Sonntag drei Milliarden Dollar Finanzhilfen zu. Das sind etwa ebenso viele Franken.

Wie die amtliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA berichtete, sollen 500 Millionen Dollar an die sudanesische Zentralbank fliessen. Dies um das sudanesische Pfund zu stützen.

Weitere 2,5 Milliarden Dollar sollen demnach für Lebensmittellieferungen, Medikamente und Erdöl-Produkte bereit gestellt werden. Ob der Staat das Geld zurückzahlen muss, blieb unklar. Der Sudan ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Sudan spielt wichtige Rolle

Für die Interessen Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten spielt der Sudan eine Schlüsselrolle. Unter anderem kämpfen sudanesische Truppen in der von Saudi-Arabien geführten Allianz im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Nach dem Sturz al-Baschirs hatten beide Golfstaaten der Militärführung ihre Unterstützung zugesagt.

Im Anwesen des gestürzten Präsidenten al-Baschir wurde Bargeld in Höhe von insgesamt 113 Millionen Dollar gefunden. Dies am Sonntag nach Angaben des Militärrats.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

2 Interaktionen
Caracas
Athen/Thessaloniki
Umar Al-Baschir
Umar al-Baschir

MEHR IN POLITIK

Esther Monney-Rogenmoser
Monney-Rogenmoser
Weltstrafgericht
14 Interaktionen
IStGH
armee-gehörschutz studenten prüfung nati
Kanton Aargau
Malaysia Summit
40 Interaktionen
Ukraine-Krieg

MEHR AUS SUDAN

South Sudan Fighting
Im Sudan
Amnesty International
Region Nord-Darfur