CDU-Chef Friedrich Merz sieht bei aller Kritik am Gastgeberland Katar keinen Grund für einen Zuschauer-Boykott der Fussball-WM.
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CDU-Chef Merz - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • CDU-Chef für Trennung von Sport und Politik.

«Die Spiele nicht anzuschauen, das würde dem Team von Hansi Flick nicht gerecht», sagte Merz den Funke-Zeitungen vom Freitag. «Die deutsche Nationalmannschaft hat nicht daran mitgewirkt, wo die WM stattfindet.»

Merz mahnte die deutschen Fans, sich an die Gesetze des Emirats zu halten. «Letztendlich sind die Fans zu Gast in Katar, und da muss das Recht des Gastgeberlandes eingehalten werden», sagte er.

Der CDU-Chef sprach sich in dem Interview dafür aus, die WM vor allem als sportliches Ereignis zu betrachten: «Die WM ist ein Sportereignis und keine politische Demonstrationsveranstaltung.» Darauf angesprochen, dass Homosexualität in Katar unter Strafe steht, sagte Merz: «Wir sollten die WM bei dem belassen, was sie ist: ein sportliches Grossereignis in einem Land, das zu Recht in Teilen kritisch gesehen wird. Katar kann zeigen, dass es ein guter Gastgeber ist.»

Zugleich wandte sich Merz dagegen, sportliche Grossveranstaltungen nur noch in Demokratien auszutragen. «Wenn das so wäre, dann würde die Zahl der Austragungsorte und wohl auch der Teilnehmer drastisch sinken», sagte er. «Durch den Sport hat man auch in schwierigen Ländern die Möglichkeit, auf Missstände im Bereich der Menschenrechte hinzuweisen und Veränderungen anzustossen.» Deswegen hielte er es für «einigermassen kurzsichtig, Fussball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele nur noch an Demokratien zu vergeben».

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