Mehrere US-Senatoren wollen Bidens Wahlsieg nicht bestätigen

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USA,

Joe Bidens Wahlsieg soll am Mittwoch offiziell verkündet werden. Mehrere US-Senatoren haben bereits Widerstand gegen das Ergebnis angekündigt.

Biden (l.) und Trump
Biden (l.) und Trump - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Kommenden Mittwoch wird das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen offiziell verkündet.
  • Mehrere US-Senatoren haben bereits Widerstand gegen Bidens Wahlsieg angekündigt.
  • Elf Republikaner wollen eine Kommission zur Prüfung der Wahlergebnisse fordern.

Eine Gruppe republikanischer US-Senatoren hat Widerstand gegen die Bestätigung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl durch den US-Kongress angekündigt. Bei der Sitzung am Mittwoch wollen sie die Einsetzung einer Untersuchungskommission fordern, wie sie am Samstag mitteilten. Diese soll eine zehntägige Prüfung des Wahlergebnisses vornehmen.

Derweil werden die Senats-Stichwahlen im US-Bundesstaat Georgia am Dienstag mit Spannung erwartet: Dort entscheidet sich, wer künftig die Mehrheit im Senat stellt.

Republikaner fordern weitere Untersuchungen

Die Erklärung wurde von sieben amtierenden Senatoren, unter ihnen der Hardliner Ted Cruz, und vier gewählten Senatsmitgliedern unterzeichnet. Der Kongress solle sofort eine Untersuchungskommission einsetzen, die möglichen Wahlfälschungen auf den Grund gehen könne, forderten die elf Senatoren. Die Vorwürfe zu Betrug und Unregelmässigkeiten bei der Wahl 2020 gingen über alles hinaus, «was wir bislang erlebt haben».

Ted Cruz
Der texanische Republikaner Ted Cruz an einem Treffen der National Rifle Association 2019. - Keystone

Bei der gemeinsamen Sitzung des Repräsentantenhauses und des Senats soll der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden formell bestätigt werden. Zuvor hatte bereits der republikanische Senator Josh Hawley aus Missouri angekündigt, Einspruch dagegen zu erheben. Auch rund 100 Abgeordnete des Repräsentantenhauses wollen Biden nach Informationen des Senders CNN die Anerkennung verweigern.

Widerstand hat keine Chance

Die Initiativen könnten die endgültige Bestätigung von Bidens Sieg zeitlich verzögern. Aussicht auf Erfolg haben sie allerdings nicht. «Wir sind nicht naiv», erklärten die elf Senatoren. «Wir rechnen damit, dass die Mehrheit, wenn nicht alle Demokraten, und vielleicht mehr als nur einige Republikaner anders abstimmen werden.»

Mitch McConnell
Mitch McConnell, republikanischer Senator aus Kentucky, wird bei den Senatswahlen 2026 nicht mehr antreten. - dpa

Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, hatte Biden bereits zu seinem Wahlsieg gratuliert. Zuvor hatten die US-Wahlleute Mitte Dezember seinen Erfolg über Amtsinhaber Donald Trump bestätigt.

Donald Trump erkennt Niederlage nicht an

McConnell forderte seine Parteikollegen auf, Bidens Sieg bei der Sitzung am Mittwoch zu bestätigen. Anhänger Trumps waren vor mehreren Gerichten mit Versuchen gescheitert, das Wahlergebnis für nichtig zu erklären.

Trumps Steuerunterlagen
Ex-Präsident Donald Trump geht gerichtlich gegen die New Yorker Generalstaatsanwältin vor. - Keystone

Die Bestätigung des Siegers der Präsidentschaftswahl im Kongress ist eigentlich nur eine Formalität. Trump weigert sich jedoch, seine Niederlage anzuerkennen. In den vergangenen Monaten stellte er zahlreiche Behauptungen über mutmasslichen Wahlbetrug auf, ohne Beweise dafür vorzulegen. Er hat seine Anhänger aufgerufen, am Mittwoch in Washington zusammenzukommen.

Senats-Stichwahl in Georgia entscheidet

In den USA wird der Präsident indirekt gewählt. Das Gremium der Wahlleute erklärte am 14. Dezember mit 306 Stimmen Biden zum Sieger gegen Trump, auf den 232 Stimmen entfielen. Zur Wahl reichen 270 Stimmen der Wahlleute.

Jen Psaki Biden Coronavirus
US-Präsident Joe Biden. Unter anderem reagieren die USA mit Sanktionen gegen Russland. - dpa

Die Mitglieder des neugewählten US-Kongresses sollten am Sonntag in Washington vereidigt werden – 17 Tage vor dem Amtsantritt Bidens. Im Repräsentantenhaus haben Bidens Demokraten sich eine knappe Mehrheit gesichert. Ob sie künftig auch den Senat dominieren werden, ist noch offen. Darüber entscheiden die am Dienstag anstehenden Senats-Stichwahlen im Bundesstaat Georgia.

Demokraten fordern Republikaner heraus

Dort will die republikanische Senatorin Kelly Loeffler ihr Mandat gegen ihren demokratischen Herausforderer Raphael Warnock verteidigen. Loefflers Parteifreund David Perdue verteidigt seinen Senatssitz gegen den Demokraten Jon Ossoff.

Umfragen sagen derzeit enge Rennen voraus. Die Stichwahlen sind nötig, weil in der ersten Wahlrunde am 3. November keiner der Kandidaten die Schwelle von 50 Prozent erreicht hatte, wie es gemäss Georgias Wahlrecht notwendig ist.

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