Der französische Präsident Emmanuel Macron ist am Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch in Algerien eingetroffen.
Macron (links) und Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune
Macron (links) und Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune - AFP

Macron, der von einer 90-köpfigen Delegation begleitet wird, wurde vom algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune mit militärischen Ehren begrüsst. Es ist Macrons zweiter Besuch in der früheren französischen Kolonie seit seinem ersten Amtsantritt 2017.

Macron will die Beziehungen der beiden Staaten verbessern, die im vergangenen Jahr gelitten hatten. Kritische Bemerkungen Macrons über die algerische Regierung hatten für Ärger gesorgt. Unter anderem hatte er in Frage gestellt, ob es die algerische Nation überhaupt ohne die koloniale Besatzung gegeben habe. Algerien rief seinen Botschafter zurück. Der Streit wurde aber später beigelegt. Macron ist der erste französische Präsident, der nach der Unabhängigkeit Algeriens geboren wurde.

Algerien ist die einzige frühere Kolonie Frankreichs in Afrika, die sich mit Waffengewalt aus der französischen Vorherrschaft befreite. Nach einem fast achtjährigen Krieg erlangte das nordafrikanische Land 1962 seine Unabhängigkeit. Im Algerienkrieg wurden hunderttausende Menschen getötet, rund 400.000 Algerier und 100.000 Franzosen.

Zum Programm zählt ein Besuch eines Monuments für die Märtyrer des Kampfes Algeriens für seine Unabhängigkeit. Macron sei entschlossen, sich in Algier für die «Zukunft, die Innovation und die Jugend» einzusetzen, erklärte der Elysée-Palast. Macron wird in Algerien in der Hauptstadt Algier mit Unternehmern und in der zweitgrössten Stadt Oran mit jungen Leuten zusammentreffen.

Die europäischen Staaten wollen ihre Abhängigkeit vom russischen Erdgas wegen des Ukraine-Krieges verringern. Dabei zählen sie auf zusätzliche Lieferungen von algerischem Erdgas durch Leitungen, die nach Spanien und Italien führen.

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