Zum Auftakt seiner viertägigen Afrika-Reise hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Zeit der französischen Einmischung auf dem Kontinent für beendet erklärt.
Präsident Emmanuel Macron in Gabun.
Präsident Emmanuel Macron in Gabun. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident sieht sein Land als «neutralen Gesprächspartner» für ehemalige Kolonien.

Diese Ära der «Françafrique» sei «längst vorbei», sagte Macron am Donnerstag in der gabunischen Hauptstadt Libreville, Frankreich sei nunmehr «ein neutraler Gesprächspartner».

Françafrique ist ein Schimpfname für die paternalistischen und auf den eigenen Vorteil bedachten Beziehungen, die Frankreich mit vielen seiner ehemaligen Kolonien in Afrika nach deren Unabhängigkeit unterhalten hatte. In den vergangenen Jahren hatten sich französische Präsidenten schon mehrfach öffentlich davon losgesagt.

Die Afrika-Reise Macrons findet vor der Hintergrund des schwindenden Einflusses Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien auf dem Kontinent statt. Neben einem unfreiwilligen Abzug seiner Truppen aus Mali vor rund einem halben Jahr sah sich Frankreich zuletzt auch in Burkina Faso zunehmenden Anfeindungen durch die dortige Militärjunta ausgesetzt – und zog 400 Spezialkräfte ab. Die französischen Streitkräfte waren in der Sahelzone am Kampf gegen dschihadistische Milizen beteiligt.

Am Montag hatte Macron eine «sichtbare Verringerung der Präsenz» französischer Soldaten auf dem afrikanischen Kontinent angekündigt. In seiner Rede in Libreville betonte Macron, dies stelle keinen «Rückzug» dar, sondern sei das Ergebnis einer Anpassung an sich wandelnde Bedürfnisse der französischen Partner.

In Gabuns Hauptstadt Libreville findet seit Mittwoch der One Forest Summit zum Schutz der weltweiten Wälder statt. Bei dem zweitägigen Treffen, das von Gabuns Staatschef Ali Bongo Ondimba und Macron ausgerichtet wird, geht es darum, den Erhalt und Schutz der Wälder in aller Welt zu verbessern und damit auch einen Beitrag zum Klima- und zum Artenschutz zu leisten. Deutschland wird in Libreville von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann (Grüne), vertreten.

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