Der französische Präsident Emmanuel Macron besucht die von sozialen Problemen und Kriminalität geprägte Stadt Marseille.
Macron im Gespräch mit Anwohnern in Marseille
Macron im Gespräch mit Anwohnern in Marseille - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Französischer Präsident soll hohe staatliche Investitionen ankündigen.

Zum Auftakt seines dreitägigen Aufenthalta besuchte das Staatsoberhaupt Arbeiterviertel im Norden von Frankreichs zweitgrösster Stadt. Macron wird bei dem Besuch von acht Ministern begleitet. Es wird erwartet, dass er staatliche Investitionen in Höhe von hunderten Millionen Euro ankündigt.

Die Hafenstadt am Mittelmeer kämpft mit einer angespannten finanziellen Lage, mangelhafter Infrastruktur und Drogenkriminalität. In den vergangenen zwei Monaten gab es laut der Polizei zwölf Morde im Zusammenhang mit Bandenkriminalität - unter anderem wurde ein 14-Jähriger mit Schüssen aus einem automatischen Gewehr getötet.

Im Stadtteil Bassens, wo Macron mit Anwohnern über die Probleme sprach, sagte ein Sozialarbeiter der Nachrichtenagentur AFP: «Wir haben Angst in dieser Siedlung.» Wenn er gegen 22.00 Uhr von der Arbeit heimkomme, sei es menschenleer. «Manchmal hört man Schüsse wie in einem Western.»

Macron selbst hat aus seiner Liebe zu Marseille nie einen Hehl gemacht. In einem Interview mit der Zeitschrift «Zadig» bezeichnete er Marseille kürzlich als «eine ausserordentlich liebenswerte Stadt». Im kommenden Jahrzehnt könnte Marseille demnach «eine Hauptstadt des Mittelmeeres» werden.

Der Besuch findet auch vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahlen im April nächsten Jahres statt. Dabei wird Macron vermutlich gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen antreten, die wahrscheinlich den Kampf gegen Kriminalität in den Mittelpunkt ihrer Kampagne stellen wird.

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