Macron ernennt Sébastien Lecornu zum neuen Premierminister

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Frankreich,

Macron hat seine Wahl getroffen: Sébastien Lecornu soll der neue Premierminister Frankreichs werden.

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Macron steht in der Pflicht eine neuen Premierminister zu ernennen – doch wer wird es? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Macron hat einen neuen Premierminister ernannt.
  • Dabei handelt es sich um den Verteidigungsminister Sébastien Lecornu.

Nur einen Tag nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung in Frankreich hat Staatschef Emmanuel Macron den bisherigen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zum Premierminister ernannt.

Das teilte der Élysée-Palast mit. Der 39-Jährige mehrfache Minister gilt als Vertrauter Macrons. Lecornu soll nun mit den politischen Kräften in der Nationalversammlung beraten, um den dringend nötigen Haushalt auf die Beine zu stellen, hiess es. Auch Vereinbarungen für die Entscheidungen der kommenden Monate solle er mit ihnen treffen.

Regierungsmannschaft soll gebildet werden

In der Mitteilung des Élysée-Palastes hiess es, erst im Anschluss solle der neue Premier seine Regierungsmannschaft vorschlagen. Sein Handeln solle unter anderem von der Verteidigung der Unabhängigkeit und der Stärke Frankreichs geleitet werden. «Der Präsident der Republik ist überzeugt, dass auf diesen Grundlagen ein Einvernehmen zwischen den politischen Kräften im Respekt der Überzeugungen eines jeden möglich ist.»

Sébastien Lecornu
Sébastien Lecornu, Verteidigungsminister von Frankreich, wird von den Medien als mögliche Nachfolge für Premier François Bayrou gehandelt. - Keystone

Von den Konservativen kommend wurde Lecornu 2017 in Die Mitte-Regierung von Édouard Philippe berufen. Lecornu wird nachgesagt, einen gewissen Draht zu und Respekt von der rechtsnationalen Führungsfigur Marine le Pen zu haben. Er gilt als Politiker, der von der bürgerlichen Rechten toleriert wird und dem im linken Lager zumindest keine krasse Ablehnung entgegenschlägt.

Am Montagabend hatte der vorherige Premier François Bayrou nach nicht einmal neun Monaten im Amt in der Nationalversammlung eine Vertrauensfrage verloren und seine Minderheitsregierung so zu Fall gebracht. Schon im Dezember war das Mitte-Rechts-Kabinett von Michel Barnier gestürzt. Nach Monaten der Instabilität muss Frankreich nun darauf hoffen, politisch voranzukommen.

Frankreich ist hochverschuldet

Entscheidend ist das vor allem mit Blick auf den Haushalt. Das hoch verschuldete Land muss seinen Sparkurs stabilisieren und ein Budget für das kommende Jahr verabschieden. Wie einer neuen Regierung dies angesichts der weit auseinander liegenden Positionen im gespaltenen Parlament gelingen wird, ist unklar.

Gemessen an der Wirtschaftsleistung hat Frankreich mit 114 Prozent die dritthöchste Schuldenquote in der EU nach Griechenland und Italien. In absoluten Zahlen lastet auf dem Land mit rund 3.300 Milliarden Euro der höchste Schuldenberg in der Eurozone. Auch die Staatsausgaben gehören zu den höchsten in Europa. Das Haushaltsdefizit lag zuletzt bei 5,8 Prozent. Die EU hat bereits im Juli 2024 ein Defizitverfahren gegen Frankreich eröffnet.

Seit der Parlamentswahl im vergangenen Jahr ist die Nationalversammlung tief gespalten. Macrons Mitte-Leute, Le Pens Rechtsnationale und das linke Lager stehen sich als drei grosse Blöcke gegenüber. Eine eigene Mehrheit hat keiner von ihnen. Barniers Regierung hing von den Rechtsnationalen ab und scheiterte, Bayrou liess sich erst von den Sozialisten dulden, verspielte dann aber deren Gunst.

Kommentare

User #4788 (nicht angemeldet)

Es gibt keine Reformen ansonsten Gelbwest🤣🤣 auch die EU wird nicht zwingen können sonst Gelbwest in Brüssel und Strassenblockaden🤣🤣

User #4084 (nicht angemeldet)

Der neue soll Morgen schon die Vertrauensfrage stellen und abtreten dann hat ers schon hinter sich😅🤣

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