Luigi Di Maio ist nach Uneinigkeiten aus der Fünf-Sterne-Partei ausgetreten. Der Aussenminister Italiens will nun eine eigene Bewegung gründen.
Luigi di Maio
Luigi di Maio tritt auf der Fünf-Sterne-Partei zurück - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fünf-Sterne-Bewegung verliert Aussenminister Luigi Di Maio als Mitglied.
  • Nach Uneinigkeiten will der 35-Jährige eine eigene Partei gründen.

Luigi Di Maio, der Aussenminister Italiens, ist nach Streitereien in seiner Partei aus der Fünf-Sterne-Bewegung ausgetreten. Am späten Dienstagabend liess der 35-Jährige in Rom folgendes verlauten: «Heute verlassen ich und viele andere Kollegen die Fünf-Sterne-Bewegung. Wir verlassen das, was morgen nicht mehr die erste Kraft im Parlament sein wird.»

Sein Parteiaustritt folgt auf Streitigkeiten zwischen ihm und dem früheren Ministerpräsidenten und heutigen Sterne-Chef Giuseppe Conte. Unter anderem uneinig sind sie sich über Waffenlieferungen an die Ukraine. Zwischen den beiden Politikern herrschte schon länger dicke Luft. Di Maio warf einigen Sterne-Politikern am Dienstag vor, mit ihrer Haltung riskiert zu haben, das Land zu schwächen.

Italien
Giuseppe Conte, der Chef der Fünf-Sterne-Partei, und Luigi di Maio waren sich in einigen Punkten uneinig. - keystone

Di Maio gilt als Unterstützer der politischen Linie des parteilosen Regierungschefs Mario Draghi zum Krieg in der Ukraine. Damit machte er sich bei Teilen der Sterne unbeliebt. Conte hingegen forderte zuletzt, keine Waffen mehr in die Ukraine zu liefern und stattdessen auf Diplomatie zu setzen.

Jetzt will Luigi Di Maio eine neue Partei gründen

Luigi Di Maio stand ab 2017 fast drei Jahre selbst der Fünf-Sterne-Bewegung vor. Er gab im Januar 2020 seinen Rücktritt bekannt gab. Die oft zerstrittene Anti-Establishment-Partei wurde danach von einem Interimschef geführt. Im August wurde Giuseppe Conte nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident im Januar 2021 zum neuen Parteichef gewählt.

Er will nun laut Medienberichten Unterstützer seines Lagers aus der Fünf-Sterne-Bewegung in die neue Partei Insieme per il futuro mitnehmen. Um diese Parlamentariergruppe im Senat und der Abgeordnetenkammer gründen zu können, muss er eine Mindestanzahl an Parlamentariern erreichen. Medienberichten zufolge sagten ihm bereits 60 Sterne-Parlamentarier zu.

Die Fünf-Sterne-Bewegung war seit den Parlamentswahlen 2018 die grösste Partei im italienischen Zwei-Kammern-Parlament. Sie regiert im Kabinett der Mehrparteienregierung von Ministerpräsident Mario Draghi mit. Die Partei erlitt bei der zurückliegenden Kommunalwahl eine deutliche Schlappe.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Giuseppe ConteMario DraghiParlamentKriegSenatSterne