Der Leiter der Uno-Mission zur Überwachung der Waffenruhe in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida Patrick Cammaert beginnt zu vermitteln.
Patrick Cammaert spricht in Hodeida mit Huthi-Repräsentanten.
Patrick Cammaert versucht zu erreichen, dass dringend benötigte humanitäre Hilfe über den Hafen ins Land gelassen werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Leiter der Uno-Beobachtermission im Jemen beginnt mit der Vermittlung.
  • Patrick Cammaert rief Regierung und Rebellen zur Einhaltung der Waffenruhe auf.

Der Leiter der Uno-Mission zur Überwachung der Waffenruhe in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida hat am Wochenende seine Vermittlungen aufgenommen.

Am Samstag traf der niederländische Ex-General Patrick Cammaert zunächst in Aden mit Vertretern der international anerkannten und von Saudi-Arabien militärisch unterstützten jemenitischen Regierung zusammen. Am Sonntag traf er in der von den schiitischen Rebellen kontrollierten Hauptstadt Sanaa ein. Von dort aus wollte er später nach Hodeida reisen.

Humanitäre Hilfe nötig

In Aden rief Cammaert Regierung und Verbündete dazu auf, sich an die seit Dienstag geltende Waffenruhe in Hodeida zu halten. Zudem erinnerte er sie an ihre Zusage, dringend benötigte humanitäre Hilfe über den Hafen ins Land zu lassen.

Nach Angaben von Uno-Sprecher Stephane Dujarric wollte Cammaert denselben Appell an die Huthi-Rebellen in Sanaa richten. Wann er nach Hodeida weiterreist, war zunächst unklar.

Der Uno-Sicherheitsrat hatte am Freitag einstimmig die Entsendung ziviler Beobachter nach Hodeida beschlossen, nachdem einige kritische Passagen aus dem von Grossbritannien eingebrachten Resolutionsentwurf gestrichen worden waren. Ein kleines Vorbereitungsteam soll demnach für zunächst 30 Tage mit der Beobachtungsarbeit beginnen, später soll die Mission weiter ausgebaut werden.

Brüchige Waffenruhe

Unter Uno-Vermittlung hatten sich beide Seiten zuvor in Schweden auf eine Waffenruhe für die von den Huthis kontrollierte Hafenstadt Hodeida geeinigt, durch die ein Grossteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land kommt. Die Feuerpause gilt seit Dienstag, ist jedoch bislang brüchig - für die Verstösse machen sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich.

Im Jemen herrscht seit 2015 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Nach Uno-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der Uno zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit, rund 14 Millionen Menschen leiden akut unter Hunger.

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