Klimaschutz: G20 will rasch handeln - aber streitet über Ziele
Das Wichtigste in Kürze
- Netto-Null-Emissionen bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen durch Massnahmen zur Reduktion wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen.
Damit wäre die Menschheit klimaneutral und die globale Temperatur würde sich vermutlich stabilisieren.
Die G20-Staats- und Regierungschefs wollen auch das Weltklimatreffen (COP26) vorbereiten, das am Sonntag im schottischen Glasgow beginnt. Dort soll darüber beraten werden, wie das 2015 im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel, die gefährliche Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, erreicht werden kann.
In dem Entwurf für das Kommuniqué, über das noch verhandelt wird, steht das Zieljahr 2050 in Klammern. So hat sich China als der mit Abstand grösste Produzent von Kohlendioxid bisher nur dazu bekannt, bis 2060 kohlendioxidneutral werden zu wollen.
Strittig ist in dem Papier auch, ob sich die G20 dazu verpflichten will, schon «in den 2020er Jahren» weitere Massnahmen zu ergreifen, nationale Aktionspläne zu formulieren, umzusetzen und regelmässig zu überprüfen. Aus Sicht von Klimaschützern wäre ein solches beschleunigtes Handeln erforderlich.
In dem Entwurf bekräftigt die G20-Gruppe ihr Ziel eines «weitgehend» kohlendioxidfreien Stromsektors in den 2030er Jahren. Ursprünglich war allerdings von einer «überwältigenden» Mehrheit des Sektors die Rede gewesen, wie geschildert wurde. Die Staaten wollen demnach «ihr Äusserstes tun», um zu vermeiden, neue Kohlekraftwerke zu bauen, wobei aber Ausnahmen zugelassen werden, indem «nationale Umstände berücksichtigt werden».
Es wird anerkannt, dass «die Kluft» zwischen den vorgelegten Aktionsplänen und den Zielen von Paris geschlossen werden muss.
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