Kernwaffe: China will sein Arsenal weiter «modernisieren»
Erst am Montag unterzeichnete man eine Vereinbarung, eine Verbreitung verhindern zu wollen. Doch China will das Arsenal mit Kernwaffen weiter «modernisieren».

Das Wichtigste in Kürze
- China will sein Atomwaffenarsenal weiter «modernisieren».
- Am Montag erklärte das Land zusammen mit anderen Mächten, eine Verbreitung zu verhindern.
- Die weitere Modernisierung geschehe «aus Gründen der Zuverlässigkeit und Sicherheit».
China hat angekündigt, sein Atomwaffenarsenal weiter zu «modernisieren». Dies, einen Tag nach der Erklärung der UN-Vetomächte, eine weitere Verbreitung von Atomwaffen verhindern zu wollen,
China werde «sein Atomwaffenarsenal aus Gründen der Zuverlässigkeit und Sicherheit weiterhin modernisieren». Das sagte Fu Cong, Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle im chinesischen Aussenministerium, am Dienstag vor Journalisten in Peking.
China weist US-Vorwürfe zurück
Er forderte die Vereinigten Staaten und Russland zugleich auf, bei der Verringerung der Nuklearwaffenbestände den ersten Schritt zu tun. Die USA und Russland verfügten immer noch über 90 Prozent der Atomsprengköpfe weltweit, sagte Fu.
«Sie müssen ihr Atomarsenal auf unumkehrbare und rechtsverbindliche Weise reduzieren», forderte er. Gleichzeitig wies er Vorwürfe aus Washington zurück: «US-Behauptungen, wonach China seine atomaren Fähigkeiten erheblich ausbaut, sind unwahr», sagte Fu.
China 2030 bei 1000 atomaren Sprengköpfen?
International besteht Sorge über die Modernisierung der chinesischen Streitkräfte. Vor allem, nachdem die Armee im vergangenen Jahr die Entwicklung einer Hyperschallrakete mit fünffacher Schallgeschwindigkeit verkündet hatte.
Laut einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums vom November rüstet China sein Kernwaffenarsenal schneller auf als erwartet. Demnach könnte China bis 2030 über mehr als 1000 atomare Sprengköpfe verfügen.
Gemeinsame Erklärung zur Verbreitung der Kernwaffe
China, Russland und die drei westlichen UN-Vetomächte USA, Grossbritannien und Frankreich hatten am Montag getagt. Ungeachtet aktueller diplomatischer Spannungen haben sie eine gemeinsame Erklärung zum Atomwaffensperrvertrag abgegeben. Darin bekräftigten sie das Ziel einer atomwaffenfreien Welt und der Vermeidung eines Atomkrieges.
«Wir glauben zutiefst, dass eine weitere Ausbreitung solcher Waffen verhindert werden muss», hiess es in der Erklärung. «Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf nie geführt werden.» Solch eine gemeinsame Erklärung ist selten. Sie erfolgte vor einer Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags, die in diesem Jahr stattfinden soll und von Frankreich koordiniert wird.