Karliczek fordert «nationale Kraftanstrengung» für bessere Bildung

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Deutschland,

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert deutlich mehr Einsatz für gute Schulbildung in Deutschland.

Anja Karliczek
Anja Karliczek - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Linke und FDP: Ministerin muss erst einmal selbst etwas leisten.

Sie finde sich nicht damit ab, dass Deutschland hier nur «Mittelmass» sei, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. «Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung für eine bessere Bildung.» Diese Kraftanstrengung müsse in erster Linie die Ministerin selber leisten, urteilte Linke-Chefin Katja Kipping. Die FDP kritisierte ebenfalls Karliczeks «spindeldürre Bilanz».

Karliczek äusserte sich zum Internationalen Tag der Bildung an diesem Freitag, der von der Unesco ausgerufen wurde. Gute Bildung sei «der Schlüssel für eine gute Zukunft» jedes Einzelnen und des ganzen Landes, sagte die CDU-Politikerin. Das Ziel sei gute Bildung für alle. «Darum müssen wir insgesamt unsere Anstrengungen deutlich erhöhen, um möglichst alle Menschen optimal bei der Entwicklung ihrer Talente zu unterstützen.»

«Die 20er Jahre müssen das Jahrzehnt von Bildung, Forschung und Innovation werden», appellierte Karliczek. Neben Schulbildung würden auch die berufliche und hochschulische Bildung sowie die Weiterbildung immer wichtiger. «Jeder muss die Möglichkeit haben, sich im Laufe des Berufslebens weiterzuentwickeln und sein Wissen immer aktuell zu halten», betonte die CDU-Politikerin.

Kipping erklärte in Berlin, Karliczeks Forderung nach einer nationalen Kraftanstrengung habe «etwas Satirisches». Die Ministerin «soll die Kraftanstrengung nicht fordern, sie muss sie leisten. Dafür ist sie Bildungsministerin.»

Kipping beklagte unter anderem, dass hierzulande weiterhin «das Elternhaus stärker als in den meisten Ländern in Europa über den Bildungserfolg» entschiede. Problematisch sei auch der «Flickenteppich an unterschiedlichen Länderregelungen im Schulsystem, in den Lehrplänen, in der Lehrerausbildung». Im Hochschulbereich habe Karliczek bisher «komplett versagt».

«Angesichts der eigenen Versäumnisse ist die Forderung von Bundesbildungsministerin Karliczek vermessen», urteilte auch der FDP-Politiker Sattelberger. «Sie spricht von einer 'nationalen Kraftanstrengung', um von der eigenen spindeldürren Bilanz abzulenken.» Leidtragende seien die jungen Generationen.

«Deutschland kann sich diesen bildungspolitischen Sinkflug samt der sozialen Undurchlässigkeit nicht leisten», erklärte Sattelberger. «Wir brauchen mehr Investitionen in Bildung, zudem muss der Bildungsföderalismus dringend weiter reformiert werden.»

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