Der britische Premierminister Boris Johnson hat für die Union der verschiedenen Landesteile des Vereinigten Königreichs geworben.
Boris Johnson
Johnson will mit dem Abkommen die illegale Migration über den Ärmelkanal deutlich eindämmen. - Keystone

Nach dem Wahlsieg der Unabhängigkeitsbefürworter bei der Parlamentswahl in Schottland hat der britische Premierminister Boris Johnson für die Union der verschiedenen Landesteile des Vereinigten Königreichs geworben.

«Es ist meine leidenschaftliche Überzeugung, dass den Interessen der Menschen im Vereinigten Königreich und besonders der Menschen in Schottland am besten geholfen ist, wenn wir zusammen arbeiten», schrieb Johnson in einem am Samstagabend veröffentlichten Brief an die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Der Nutzen dieser Kooperation habe sich besonders in der Corona-Pandemie gezeigt. «Das ist Team Vereinigtes Königreich in Aktion», betonte Johnson.

Sturgeons Schottische Nationalpartei (SNP) hatte die Parlamentswahl am Donnerstag deutlich gewonnen.

Zusammen mit den Grünen, die ebenfalls für die Unabhängigkeit eintreten, kam die Partei auf eine klare Mehrheit im Parlament. Sturgeon will ein unabhängiges Schottland nach dem Brexit zurück in die EU führen. Sie forderte Johnson auf, ein neues Unabhängigkeitsreferendum zuzulassen. Ohne Zustimmung aus London ist eine Volksabstimmung nach Ansicht der meisten Experten nicht rechtens.

Johnson schrieb in dem Brief, vor dem Land lägen grosse Herausforderungen. Die «breiten Schultern» des Vereinigten Königreichs hätten Arbeitsplätze und Unternehmen während der Corona-Krise geschützt. Die wirtschaftliche Erholung sei aber eine gemeinsame Aufgabe.

Johnson lud Sturgeon zu einem Treffen mit seiner Regierung und den Spitzen der anderen Landesteile Wales und Nordirland ein, um zu diskutieren, wie gemeinsame Herausforderungen bewältigt werden könnten. Einen ähnlichen Brief schickte Johnson an den walisischen Regierungschef Mark Drakeford, der die Parlamentswahl in dem Landesteil ebenfalls deutlich gewonnen hatte.

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