Johnson baut Favoriten-Stellung bei neuer Wahlrunde zur May-Nachfolge aus

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Grossbritannien,

Der britische Ex-Aussenminister Boris Johnson hat seine Favoriten-Stellung im Rennen um die Nachfolge von Partei- und Regierungschefin Theresa May ausgebaut.

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch fünf Kandidaten im Rennen - Ex-Brexit-Minister Raab ausgeschieden.
Grossbritanniens Ex-Aussenminister Boris Johnson
Grossbritanniens Ex-Aussenminister Boris Johnson - AFP

Bei der zweiten Runde zur Wahl des neuen Vorsitzenden der konservativen Partei Grossbritanniens erhielt Brexit-Hardliner Johnson am Dienstag 126 Stimmen von den insgesamt 313 Tory-Abgeordneten im Unterhaus. Der ehemalige Brexit-Minister Dominic Raab schied aus. Damit sind noch fünf Bewerber im Rennen.

Mit deutlichem Abstand landete der derzeitige Aussenminister und Jeremy Hunt hinter Johnson auf Platz zwei. Er erhielt 46 Stimmen. Für Umweltminister Michael Gove stimmten 41 Abgeordnete. Auf Entwicklungsminister Rory Stewart entfielen 37 Stimmen - fast doppelt so viele wie vergangene Woche. Er gilt als gemässigt und EU-freundlich. Innenminister Sajid Javid kam auf 33 Stimmen, drei mehr als Ex-Brexit-Minister Raab.

Bei der ersten Wahlrunde am vergangenen Donnerstag hatte Johnson 114 Stimmen der Tory-Abgeordneten erhalten. Die Abgeordneten wählen erneut am Mittwoch und Donnerstag, bis das Feld auf zwei Kandidaten geschrumpft ist. Zwischen diesen beiden entscheiden dann die rund 160.000 Parteimitglieder. Der neue Vorsitzende soll bis Ende Juli gekürt sein, er wird dann auch neuer Regierungschef.

Premierministerin May war als Parteichefin zurückgetreten, nachdem sie in ihrer Partei über Monate keinen ausreichenden Rückhalt für ihren Brexit-Kurs erhalten hatte. Bis ihr Nachfolger feststeht, bleibt sie als Regierungschefin im Amt.

Johnson ist seinem Ziel, Regierungschef zu werden, mit der Abstimmung am Dienstag einen weiteren Schritt näher gekommen - ein Ziel, das der 54-Jährige bereits seit Jahren verfolgt. Er hat versprochen, Grossbritannien werde die EU am 31. Oktober verlassen - ob mit oder ohne Abkommen. Bei seinem offiziellen Wahlkampfauftakt für den Posten des Parteivorsitzenden vergangene Woche hatte er gemässigtere Töne angeschlagen und einen Brexit ohne Abkommen als «letzten Ausweg» bezeichnet.

Der ehemalige Londoner Bürgermeister hatte zudem angekündigt, er würde die Austrittsrechnung Grossbritanniens nicht begleichen, bis die EU besseren Austrittskonditionen für Grossbritannien zustimme. Dem aktuellen Brexit-Abkommen zufolge müsste Grossbritannien schätzungsweise 40 bis 45 Milliarden Euro zahlen. Brüssel pocht auf die Milliardenzahlung auch im Falle eines «No Deals».

Johnson gilt als Charismatiker und ist mit seinem Blondschopf unverkennbar. Kritiker werfen ihm jedoch auch einen gewissen Dilettantismus vor. Mit Fernsehauftritten hielt sich Johnson zuletzt zurück. Erstmals soll er am Dienstagabend an einem Fernsehduell der Kandidaten für die May-Nachfolge in der BBC teilnehmen.

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