Jeremy Corbyn verliert sieben Abgeordnete seiner Labour Partei

AFP
AFP

Grossbritannien,

Jeremy Corbyn, Chef der Labour-Partei, hat interne Schwierigkeiten. Wegen diversen Vorwürfen verlassen ihn sieben Abgeordnete.

Jeremy Corbyn.
Die Ex-Labour-Abgeordneten (v.l.) Ann Coffey, Angela Smith, Chris Leslie, Chuka Umunna, Mike Gapes, Luciana Berger, und Gavin Shuker - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Labour-Abgeordnete treten aus der Partei aus.
  • Grund ist die Kritik an Umgang von Parteichef Corbyn mit dem Brexit und Antisemitismus.

In Grossbritannien sind sieben Angeordnete aus der oppositionellen Labour-Partei ausgetreten. Sie begründeten ihren Schritt am Montag mit dem Umgang von Parteichef Jeremy Corbyn mit dem Brexit und mit Antisemitismus-Vorwürfen. Die Abgeordneten Chuka Umunna, Luciana Berger, Ann Coffey und Angela Smith wollen nun eine eigene Fraktion. Gemeinsam mit den Abgeordneten Chris Leslie, Mike Gapes und Gavin Shuker nennen sie sich «Die Unabhängige Gruppe».

Bei einer Pressekonferenz warfen sie Corbyn zudem vor, die Partei zu weit nach links gerückt zu haben. Umunna sagte, die Politik in Grossbritannien sei «kaputt». Er führte eine Initiative für ein zweites Brexit-Referendum an und galt als möglicher Nachfolger von Jeremy Corbyn.

«So muss es nicht sein», fügte er hinzu. «Wenn Sie eine Alternative wollen, helfen Sie uns dabei, sie aufzubauen.»

«Institutionell antisemitisch»

Berger sagte, der Parteiaustritt sei für sie eine «sehr schwere, schmerzhafte, aber nötige Entscheidung» gewesen. Sie war die jahrelang Opfer antisemitischer Angriffe. Die Labour-Partei sei «institutionell antisemitisch» geworden. Sie habe sich zuletzt dafür «geschämt», der Partei anzugehören.

Gapes sagte, er sei «wütend», dass sich die Labour-Partei beim Brexit «mitschuldig» mache. Leslie warf der Oppositionspartei einen «Verrat an Europa» vor. Parteichef Jeremy Corbyn zeigte sich «enttäuscht» über die Entscheidung der Abgeordneten. Er rief zum Zusammenhalt auf, der heutzutage wichtiger sei als je zuvor.

Jeremy Corbyn räumt Fehler ein

In der Labour-Partei wird seit Monaten über Antisemitismus in den eigenen Reihen debattiert. Corbyn hatte im August eingeräumt, dass Labour ein «echtes Problem» mit Antisemitismus habe.

Dem Palästina-Aktivisten wurde auch selbst immer wieder Antisemitismus vorgeworfen. Im November nahm die britische Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts «antisemitischer Hassverbrechen» in der Labour-Partei auf.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Jeremy Corbyn, Vorsitzender der Labour-Partei
In Brief
«Gelbwesten»-Demonstranten gehen durch eine Rauchwolke nahe dem Tuiler
1 Interaktionen
Debatte losgetreten
1 Interaktionen
Jahrelange Blockade

MEHR IN POLITIK

Bundeshaus
13 Interaktionen
Forderung
Roland Müller Daniel Lampart
103 Interaktionen
Zuwanderung
UKW-Radio
13 Interaktionen
Forderung
Bernisches Historisches Museum
7 Interaktionen
Pro Jahr

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

coco gauff
In erster Runde
Wimbledon
4 Interaktionen
Teichmann out
Royals
8 Interaktionen
Ausgaben
Julia Putinzewa Wimbledon
«Gefährlich»