Im Jemen machen die zurzeit herrschende Waffenruhe und Gespräche zum Ende des Bürgerkriegs Hoffnung auf ein Ende der Gewalt.
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Trümmer des Bürgerkriegs im Jemen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bürgerkriegsland Jemen gilt für den Fastenmonat Ramadan eine Waffenruhe.
  • Gleichzeitig begannen Gespräche zum Ende des Konflikts.
  • Es sei eine Schritt in die richtige Richtung, so der UN-Sondergesandte Hans Grundberg.

Nach dem Beginn einer Waffenruhe im Jemen ist in dem Bürgerkriegsland Hoffnung auf ein zumindest vorübergehendes Ende der Gewalt aufgekeimt. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis kündigte an, von Mittwoch an seine Operationen gegen Jemens Huthi-Rebellen vorläufig einzustellen.

Gleichzeitig begannen in der saudischen Hauptstadt Riad innerjemenitische Gespräche über ein Ende des Konflikts. Der Golf-Kooperationsrat (GCC)hatte dazu eingeladen. Die Huthi-Rebellen blieben dem Treffen jedoch fern, weil sie Gespräche in Saudi-Arabien ablehnen.

Hoffnung auf Ende der Gewalt im Jemen

Das saudische Bündnis erklärte, es wolle mit der Waffenruhe «günstige Verhältnisse für erfolgreiche Gespräche» ermöglichen. Zudem wolle man «ein förderliches Umfeld für den heiligen Monat Ramadan erreichen, um Frieden zu schaffen.» Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA.

Zuvor hatten die UN zu einer Waffenruhe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgerufen, der Ende dieser Woche beginnt. Am Wochenende hatten auch die Huthis einen dreitägigen Waffenstillstand angeboten.

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Im Jemen herrscht seit 2014 Krieg. (Archiv) - dpa

Die Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemen überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Saudi-Arabien führt seit 2015 mit anderen Ländern auf der Seite der international anerkannten Regierung einen Militäreinsatz gegen die Huthis. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Die UN lobten die Ankündigungen einer Waffenruhe. Es gebe die Hoffnung, dass dadurch eine Dynamik entstehe, die zu einem Ende aller Gewalt führe. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, sprach von einem Schritt in die richtige Richtung. GCC-Generalsekretär Najif al-Hadschraf erklärte, es gebe bei dem Treffen eine «historische Verantwortung».

Diplomatische Bemühungen bisher gescheitert

Die Beratungen sollen bis Donnerstag nächster Woche dauern. Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Konflikts in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel sind jedoch gescheitert.

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Die Hungersnot im Jemen könnte sich noch verschlimmern. - dpa

Ohne Teilnahme der Huthis sind die Hoffnungen auch diesmal gering. Hilfsorganisation mahnen jedoch angesichts der dramatischen humanitären Lage eine schnelle Lösung an. Die UN warnen, die ohnehin schwere Hungerkrise im Jemen könne sich weiter verschlimmern.

Am Freitag hatten die Huthi-Rebellen Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert. Diese lösten einen Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Dschidda aus. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte mit Gegenangriffen auf Huthi-Hochburgen.

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