Angesichts der wachsenden militärischen Spannungen mit China und Nordkorea wollen Japan und Australien ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich vertiefen.
Anthony Albanese (rechts) und Fumio Kishida
Anthony Albanese (rechts) und Fumio Kishida - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Abkommen sieht gemeinsame Militärübungen und Teilen von Geheimdienstmaterial vor .

Ein am Samstag von Japans Regierungschef Fumio Kishida und seinem australischen Kollegen Anthony Albanese unterzeichneter Sicherheitspakt sieht eine engere Kooperation bei der Verteidigung und beim Austausch von Geheimdienstinformationen vor. Geplant sind nach Angaben eines australischen Vertreters unter anderem gemeinsame Militärübungen in Nordaustralien.

Beide Länder seien «natürliche Partner», die sich wachsenden Gefahren für ihre gemeinsamen Interessen gegenübersähen, heisst es in dem Pakt weiter. «Diese bahnbrechende Erklärung sendet ein starkes Signal an die Region zu unserer strategischen Ausrichtung», sagte der australische Regierungschef Albanese nach der Unterzeichnung des Abkommens im westaustralischen Perth. Sein japanischer Kollege Kishida sagte, die Vereinbarung sei eine Antwort auf ein «zunehmend schwieriges strategisches Umfeld», ohne dabei China oder Nordkorea namentlich zu nennen.

Weder Japan noch Australien verfügen über einen vergleichbaren Geheimdienstapparat wie etwa die USA mit der CIA oder Grossbritannien mit dem MI6. Australiens Geheimdienst Asio ist bei weitem kleiner.

Kishida und Albanese sprachen sich ausserdem für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Bergbau, Umwelt und Energie aus. Japan ist ein wichtiger Abnehmer von australischem Gas.

Eine Absichtserklärung sieht vor, dass Japan Vorkommen von Seltenen Erden in Australien erschliessen wird. Als Seltene Erden werden eine Reihe von Metallen bezeichnet, die für die Fertigung vieler Hightech-Produkte benötigt werden – unter anderem beim Bau von Windkrafträdern oder Elektroautos. China dominiert derzeit die weltweite Produktion dieser Mineralien. Es gibt Befürchtungen, dass Peking die Lieferungen aus politischen Gründen kürzen könnte.

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