Irritationen um Abläufe bei Einreise von afrikanischem Experten nach Deutschland

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Deutschland,

Die Abläufe bei der Einreise eines bekannten afrikanischen Gesundheitsexperten nach Deutschland haben zu Irritationen geführt.

heathrow frankfurt
Wegen des Heathrow-Blackouts kam es auch am Frankfurter Flughafen zu Verspätungen und Flugausfällen. (Achrivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitsminister schaltet sich ein - Bundespolizei weist Kritik zurück.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter, es werde geklärt, «was am Flughafen Frankfurt genau schief lief». Der betroffene Leiter des Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC), Ahmed Ogwell, befinde sich nun in Berlin. Er sei ein «besonders wichtiger Gast».

Ogwell war nach eigenen Angaben am Samstag bei der Anreise zum sogenannten Weltgesundheitsgipfel der WHO in Berlin aufgehalten worden. Ebenfalls auf Twitter erklärte er, er sei bei der Einreisekontrolle «schlecht behandelt» worden und darüber «sehr irritiert». Zugleich äusserte er sich dahingehend, dass die Beamten sich ausmalen würden, er wolle illegal einwandern wollen.

Die für den Frankfurter Flughafen zuständige Bundespolizeidirektion wies die Vorwürfe «entschieden» zurück und sprach von «falschen Verdächtigungen». Es habe sich um eine «standardisierte Einreiseüberprüfung bei einem visapflichtigen Drittstaatsangehörigen» gehandelt, teilte sie am Samstag auf Twitter mit. «Die Einreisebefragung und notwendige Fahndungsabfrage dauerten trotz des unkooperativen Verhaltens des Reisenden nur vier Minuten und sind in jeder Hinsicht rechtmässig durchgeführt worden», führte die Bundespolizei an.

Ogwell hatte in seinem Tweet vom Samstag auch erklärt, seine Teilnahme an dem Weltgesundheitsgipfel sei nun zweifelhaft, er sei «glücklicher und sicher zu Hause in Afrika». Nach Angaben Lauterbachs vom Sonntag wird er aber an dem Kongress teilnehmen. «Er ist in Berlin, nimmt am Kongress teil, wir haben uns sofort gekümmert», schrieb der Bundesgesundheitsminister in seinem Beitrag.

Das Africa CDC ist ein von der Afrikanischen Union (AU) gegründetes Zentrum zur Bekämpfung von Krankheiten. Die 2016 gegründete Fachinstitution soll die Mitglieder der Staatengemeinschaft mir ihrem Expertenwissen beim Kampf gegen Krankheitsausbrüche unterstützen. Sie betreibt mehrere regionale Zentralen und bündelt Informationen zum Krankheitsgeschehen. Ogwell leitet das Zentrum.

Kritik an der Behandlung Ogwells hatte auch der Leiter der Infektiologie an der Berliner Charité, Leif Erik Sander, geübt. «So behandeln wir unsere afrikanischen Partner?», fragte er auf Twitter am Samstag in einem an das Auswärtige Amt und die Bundespolizei gerichteten Beitrag. Später freute er sich dort, dass dieser «trotz des Vorfalls» in Berlin eingetroffen sei. Dies sei «sehr gut». Er freue sich auf die Gespräche mit Ogwell bei dem Gipfel.

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