Nach iranischen Angaben sollen Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der Oman, Katar, Irak und auch Indien zur neuen Marine-Allianz gehören.
Iranische Fahne am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien
Iranische Fahne am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran plant nach eigenen Angaben eine Marine-Allianz mit mehreren Staaten.
  • Diese haben das neue Bündnis bisher noch nicht bestätigt.

Der Iran hat eine neue Marine-Allianz am Golf verkündet. Mitglieder der neuen Kooperation sollen nach Angaben aus Teheran Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der Oman, Katar, Irak und auch Indien sein.

Aus den jeweiligen Ländern gab es zunächst keine Bestätigung für das neue Bündnis. Die Ankündigung folgt auf die jüngsten Wiederannäherungen zwischen den früheren Rivalen Iran und Saudi-Arabien, die laut Experten grosse strategische Veränderungen in der Region zur Folge hat.

«Bald werden wir Zeuge dessen, dass unsere Region von unberechtigten Kräften befreit wird. Die Menschen in der Region werden durch den Einsatz ihrer eigenen Soldaten eine dominierende Rolle im Bereich der Sicherheit spielen», sagte Irans Marine-Kommandeur Schahram Irani, wie die Nachrichtenagentur Fars am Samstag berichtete.

Partnerschaft mit Russland und China ausgebaut

Offiziere der Islamischen Republik hatten nach einer Marineübung mit Russland und China im März bereits angekündigt, weitere Staaten in ein Bündnis aufzunehmen. Angesichts internationaler Sanktionen hat der Iran seine Partnerschaft mit Russland und China ausgebaut.

Auch die USA, Irans Erzfeind, haben mit der Fünften Flotte der USA eine Marinepräsenz am Golf. Das Hauptquartier liegt am Inselstaat Bahrain. Von dort aus patrouilliert die US-Marine in Gewässern der Region und kontrolliert regelmässig Schiffe in internationalen Gewässern etwa auf mögliche Waffenlieferungen.

Unterdessen verkündeten die VAE ihren Rückzug aus einer internationalen Marinepartnerschaft mit den USA. Die Emirate begründeten den Schritt mit einer Evaluierung der Zusammenarbeit ihrer Partner. «Infolgedessen (...) zogen die VAE vor zwei Monaten ihre Teilnahme an den Kombinierten Seestreitkräften zurück», hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums am Mittwoch.

In der Vergangenheit gab es immer wieder militärische Zwischenfälle am Golf. Diese lösten teils heftige politische Spannungen aus. Insbesondere die Strasse von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.

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