Indien hat zwei Mitarbeiter der pakistanischen Botschaft wegen Spionagevorwürfen ausgewiesen.
Bewohner von Srinagar im indischen Teil Kaschmirs beobachten Kämpfe
Bewohner von Srinagar im indischen Teil Kaschmirs beobachten Kämpfe - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pakistan weist Spionagevorwürfe zurück.

Die Mitarbeiter der Botschaft in Neu Delhi müssten das Land innerhalb von 24 Stunden verlassen, erklärte am Sonntag das indische Aussenministerium. Dem Geschäftsträger der pakistanischen Botschaft sei der «starke Protest» der indischen Regierung gegen die «Spionageaktivitäten» übermittelt worden.

Pakistan wies die Vorwürfe als «unbegründet» zurück. Die Ausweisung sei ein «klarer Verstoss» gegen das Wiener Übereinkommen zur Regelung diplomatischer Beziehungen, erklärte das pakistanische Aussenministerium. Es bestellte den indischen Geschäftsträger ein, um seine «Verurteilung» der Massnahme zum Ausdruck zu bringen.

Die Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten haben sich seit dem vergangenen Jahr verschärft. Im Februar 2019 flog die indische Luftwaffe als Vergeltung für einen Selbstmordanschlag auf eine indische Paramiliz mit 40 Toten einen Angriff auf den pakistanischen Teil Kaschmirs. Pakistan reagierte seinerseits mit Vergeltungsangriffen, schoss einen indischen Kampfjet ab und nahm den Piloten fest. Eine weitere Eskalation wurde durch die Freilassung des Piloten abgewendet.

Im vergangenen August wurden die Spannungen dadurch angeheizt, dass Neu Delhi die Autonomierechte für den indischen Teil der Unruheregion Kaschmir aufhob. Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan vollständig beansprucht.

Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen für die Unabhängigkeit des zu Indien gehörenden Teils von Kaschmir oder für den Anschluss des Gebiets an Pakistan. Bei den Kämpfen wurden zehntausende Menschen getötet.

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