IAEA-Chef: «Grosse Sorge» wegen Irans Uran-Anreicherung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Österreich,

Der UN-Atomwächter ist alarmiert über das iranische Nuklearprogramm. Auch von Teheran wurde verlangt, Fragen zu ungeklärten nuklearen Projekten zu beantworten.

Rafael Grossi
IAEA-Chef Grossi fordert im Israel-Iran-Konflikt Zurückhaltung, da die Eskalation Diplomatie zur Verhinderung iranischer Atomwaffen behindert. (Archivbild) - keystone

Der oberste UN-Atomwächter, Rafael Grossi, ist zunehmend beunruhigt über das iranische Nuklearprogramm. Der rasche Anstieg der Mengen von beinahe atomwaffentauglichem Uran im Iran gebe Anlass zu «grosser Sorge», sagte Grossi vor dem Gouverneursrat der IAEA in Wien.

Der Iran sei das einzige Land ohne Atomwaffen, dass solches Material produziere, betonte er danach in einer Pressekonferenz.

Grossi verlangte am Montag auch von Teheran, endlich Fragen zu ungeklärten nuklearen Projekten zu beantworten. «Ich fordere den Iran dringend auf, vollständig und nachhaltig mit der Internationalen Atomenergiebehörde zusammenzuarbeiten», sagte er.

Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und die Vereinigten Staaten wollen dieser Forderung diese Woche Nachdruck verleihen: Sie wollen in einer Resolution im Gouverneursrat festhalten, dass der Iran seine rechtlichen Verpflichtungen gegenüber der IAEA verletzt.

Konsequenzen bei weiterer Nicht-Kooperation

Sollte Teheran weiterhin nicht kooperieren, könnte im Sommer der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet werden, hiess es aus diplomatischen Kreisen. Iranische Vertreter haben angesichts des steigenden westlichen Drucks mit Konsequenzen gedroht und erneut versichert, dass ihr Land nicht vorhabe, Atomwaffen zu bauen.

Ob die Resolution negative Auswirkungen auf die seit April laufenden US-iranischen Atomgespräche oder auf die Zusammenarbeit zwischen der IAEA und Iran haben wird, war vorerst unklar.

Der Iran hat aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde bis zu den frühen 2000er-Jahren ein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen-Komponenten betrieben. Auch danach habe es noch Teilprojekte gegeben, «die in dieser Hinsicht relevant sein könnten», sagte Grossi vor Journalisten.

Die IAEA behaupte nicht, dass auch jetzt noch ein Atomwaffenprogramm laufe, sagte er. Dennoch könnte seine Behörde keine Garantie abgeben, dass derzeit alle nuklearen Aktivitäten in dem Land ausschliesslich friedlichen Zwecken dienten.

Kommentare

User #1146 (nicht angemeldet)

Mir bereitet es mehr Sorgen wenn ein amerikanischer President auf das eigenen Volk schiessen lässt im Jahr 2025.

User #1396 (nicht angemeldet)

Wenn du was forderst musst du auch was abgeben

Weiterlesen

IAEA Iran
5 Interaktionen
Laut IAEA

MEHR IN POLITIK

UNO Äthiopien
13 Interaktionen
UNO
Kinder Gaza
13 Interaktionen
Gaza-Lage
Martin Pfister
4 Interaktionen
Kanton
Karin Keller-Sutter
188 Interaktionen
Finanzentlastung

MEHR AUS ÖSTERREICH

Austrian-Airlines-Maschine
2 Interaktionen
Austrian Airlines
Mann tippt an einer Tastatur
2 Interaktionen
Österreich
Cristiano Ronaldo
3 Interaktionen
Das ist der Grund
bodensee
4 Interaktionen
Wie Tornado