Bei einem UN-Gipfel zur Unterstützung der ärmsten Länder der Welt sind Hilfszusagen in einem Volumen von insgesamt lediglich 1,4 Milliarden Dollar getroffen worden – eine Summe, die deutlich unter den von der UNO formulierten Erwartungen liegt.
UN-Vizegeneralsekretärin Amina Mohammed
UN-Vizegeneralsekretärin Amina Mohammed - NTB/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Vizegeneralsekretärin fordert verstärkte Hilfen besonders von G20.

UN-Vizegeneralsekretärin Amina Mohammed appellierte am Donnerstag nach Ende der Konferenz in Doha insbesondere an die Staaten der G20-Gruppe, ihre Hilfen für die 46 ärmsten Länder der Welt auszubauen.

In der G20-Gruppe sind führende Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen. Mohammed sagte, die Staatengemeinschaft und «besonders die G20» müssten «alles in ihrer Macht Stehende tun», um die ärmsten Länder bei der Verfolgung der sogenannten UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) zu unterstützen.

Zu diesen Zielvorgaben gehören die Beendigung von Armut und Hungersnöten, eine ausreichende Gesundheitsversorgung und ein gutes Bildungssystem. Die Ziele gelten für alle UN-Mitgliedstaaten und sollen bis zum Jahr 2030 verwirklicht werden. Mohammed sagte jedoch, die ärmsten Staaten fielen nach den «turbulenten Jahren» der Corona-Pandemie und wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten auf dem Weg zu diesen Zielvorgaben «weit zurück».

UN-Generalsekretär António Guterres hatte zu Beginn des Gipfels am Samstag von den reichen Ländern Hilfen in Höhe von etwa 500 Milliarden US-Dollar im Jahr für die ärmsten Länder gefordert. Er warf den reichen Ländern zugleich vor, arme Staaten mit «räuberischen» Zinssätzen auszubremsen.

Während der Konferenz sagte dann etwa Saudi-Arabien 800 Million Dollar in Form von Darlehen zu. Deutschland kündigte an, zusätzliche Hilfsmittel in Höhe von 210 Millionen Dollar bereitzustellen. Die EU gab Investitionsvereinbarungen im Volumen von 135 Millionen Dollar bekannt.

Der Gipfel zu Hilfen für die am wenigsten entwickelten Länder findet normalerweise alle zehn Jahre statt. Wegen der Corona-Pandemie war er seit 2021 aber zwei Mal verschoben worden.

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