Weisse Kaninchen und Jim Knopf, ein Scheinriese und dann auch noch ein ominöser Herr Merkel: Seltsame Wesen bevölkerten am Mittwoch die Reden der Generaldebatte im Bundestag – und bewiesen damit, dass den Abgeordneten auch in ernstesten Zeiten der Sinn gelegentlich nach Erheiterung steht.
Weisses Kaninchen (hier mit Ex-US-Präsident Obama)
Weisses Kaninchen (hier mit Ex-US-Präsident Obama) - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Abgeordnete finden in Generaldebatte Grund zu Heiterkeit.
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Für Lacher sorgte etwa FDP-Fraktionschef Christian Dürr, als er den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz im Eifer einer sehr engagiert vorgetragenen Rede als «Herr Merkel» ansprach. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sah sich daraufhin zu einer Korrektur veranlasst: «Ich gehe davon aus, dass beide, Herr Merz und Frau Merkel, es von sich weisen würden, miteinander verheiratet zu sein.» Merz quittierte den Versprecher mit Gelächter, Dürr ebenfalls.

Eine besondere Prägung erhielt die Debatte am Mittwoch auch dadurch, dass gleich mehrere Redner im Bemühen um einprägsame Formulierungen auf das klassische Repertoire der Kinderbuchliteratur zurückgriffen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fand die Bestandsaufnahme von Unionsfraktionschef Merz zur aktuellen Lage viel zu negativ – und entgegnete: «Wer das glaubt, der glaubt auch an sprechende weisse Kaninchen, willkommen in Alices Wunderland.»

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt wollte da nicht nachstehen. «Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Sie bedienen sich hier, wenn wir schon bei Illusionen sind, bei Alice im Wunderland», rief er ins Plenum. «Mir fällt ehrlich bei dieser Bundesregierung nur eins ein: Jim Knopf und der Scheinriese – je näher man ihrer Bundesregierung kommt, umso kleiner werden ihre politischen Leistungen.»

Der offizielle Titel der Veranstaltung im Plenum lautete gemäss Bundestags-Tagesordnung: «Generalaussprache zum Etat des Bundeskanzlers».

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