Hacker haben mit der Handynummer der deutschen Alt-Kanzlerin Angela Merkel versucht, sich Zugang zum Whatsapp-Konto der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, zu verschaffen.
Merkel Anfang Juni in Berlin
Merkel Anfang Juni in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ansinnen misslang jedoch, wie «Business Insider» am Dienstag berichtete.

Der Betrugsversuch ereignete sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nach Merkels Ausscheiden aus dem Amt.

Der deutsche Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatten Politiker Anfang vergangener Woche vor einer aktuellen Kampagne zur Übernahme von Benutzerkonten in Messengerdiensten gewarnt - allerdings ohne Namen von Betroffenen zu nennen. Anlass für den Warnhinweis waren nach Behördenangaben entsprechende Versuche, die sich gegen mehrere hochrangige Politiker richteten. Wer hinter der Social-Engineering-Kampagne steckt und welches Ziel dabei verfolgt wird, ist noch nicht bekannt.

Den Angaben zufolge hatte sich der Angreifer zuerst die Handynummern von zwei Menschen besorgt, die einander kennen. In einem zweiten Schritt wurde dann entweder gebeten, auf einem anderen Kanal zu kommunizieren - also zum Beispiel per Signal oder Telegram statt via SMS - oder auf dem vorgeschlagenen Messenger-Kanal ein neues Benutzerkonto einzurichten. Schliesslich wurden die Politiker von der vermeintlichen Vertrauensperson aufgefordert, den Authentifizierungscode für das Benutzerkonto zu übermitteln.

Wie «Business Insider» berichtete, wurde Lagarde mit der scheinbar echten Handynummer Merkels per SMS kontaktiert. Der Französin wurde vorgespielt, Merkel wolle verschlüsselt auf Whatsapp weiter kommunizieren, da das Gespräch damit sicherer wäre. Dem Bericht zufolge fragte Lagarde jedoch sicherheitshalber telefonisch bei der Alt-Kanzlerin nach, so dass der Schwindel aufflog.

Eine Sprecherin der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt teilte am Dienstag auf Anfrage mit, Lagarde sei Opfer eines Cyberangriffs geworden. «Er wurde schnell erkannt und gestoppt. Es wurden keine Informationen kompromittiert. Mehr können wir nicht sagen, da die Ermittlungen noch laufen.»

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