Gesuchter Rechtsextremer wahrscheinlich tot
Der im ganzen Land gesuchte Rechtsextreme Jürgen Conings ist wahrscheinlich tot. Der Terrorverdächtige soll sich erschossen haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Leichenfund soll es sich um den rechtsextremen Belgier Jürgen Conings handeln.
- Der Armeeangehörige schrieb Drohbriefe gegen Vertreter des belgischen Staates.
- Conings wurde wegen seiner Ansichten bereits von der Antiterror-Behörde überwacht.
Bei einer am Sonntag gefundenen Leiche handele es sich «nach ersten Erkenntnissen der Ermittlungen um Jürgen Conings». Dies erklärte die belgische Staatsanwaltschaft. Dem Anschein nach habe sich der 46-Jährige erschossen.
Der Berufssoldat war Mitte Mai untergetaucht. Er hatte Drohschreiben gegen Vertreter des belgischen Staates und den bekannten belgischen Virologen Marc Van Ranst hinterlassen. In seinem verlassenen Fahrzeug in der Nähe der niederländischen Grenze wurden Raketenwerfer und Munition gefunden. Auf seiner Militärbasis soll er auch Schusswaffen und Munition gestohlen haben.

Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Anti-Terror-Ermittlungen ein. Ein massives Aufgebot suchte den Rechtsextremen lange vergeblich. Zeitweise beteiligten sich auch die GSG9 der Bundespolizei an der Suche im belgisch-niederländischen Grenzgebiet unweit der deutschen Grenze.

Conings ist nach offiziellen Angaben vom Geheimdienst wegen rechtsextremer Ansichten überwacht worden. Aus demselben Grund stand er auch auf einer Liste der belgischen Antiterror-Behörde Ocam. Die belgische Armee hatte gegen ihn bereits 2020 Strafen verhängt und sogar eine Anzeige erstattet, die folgenlos blieb. Als Ausbilder von Rekruten für Auslandseinsätze hatte er weiter Zugang zu Waffen.
Solidaritätsbekundungen von Rechtsextremen
Insbesondere aus Kreisen belgischer Corona-Leugner und flämischer Rechtsextremer hatte es zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit ihm gegeben. Belgischen Medienberichten zufolge war er im Kosovo, im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Der Facebook-Gruppe «Als een achter Jürgen» («Alle gemeinsam hinter Jürgen») traten innerhalb weniger Tage mehr als 45'000 Nutzer des Online-Netzwerks bei, bevor sie abgeschaltet wurde.