Gerichtsverfahren zu Infrastruktur sollen zukünftig schneller laufen

AFP
AFP

Deutschland,

Verwaltungsgerichtliche Verfahren zu Infrastrukturvorhaben sollen zukünftig schneller laufen.

Gerichtsverfahren zu Infrastruktur sollen schneller gehen.
Gerichtsverfahren zu Infrastruktur sollen schneller gehen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kabinett beschliesst von Justizminister Buschmann vorgelegten Gesetzentwurf.

Ein von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Mittwoch vorgelegter Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass diese Verfahren Vorrang gegenüber anderen haben können und schneller ein erster Termin angesetzt wird. «Die Beschleunigung von grossen Infrastrukturprojekten ist eine wichtige Voraussetzung für die Modernisierung unser Landes, für künftiges Wachstum und Wohlstand», erklärte Buschmann in Berlin.

Es geht um Verfahren etwa zum Ausbau von Gas- oder Stromleitungen, von Verkehrsprojekten oder Windenergie. Die inhaltlichen Anforderungen an Bauprojekte wie der Arten- oder Klimaschutz würden aber nicht angetastet, erklärte das Ministerium. Der Entwurf sieht vor, dass innerhalb von zwei Monaten nach Eingang der Klageerwiderung – also der Antwort der beklagten Behörde – ein erster Erörterungstermin stattfinden soll.

Erklärungen und Beweismittel, die erst nach Ablauf einer bestimmten Frist vorgebracht würden, würden unter Umständen zurückgewiesen. Bei Eilanträgen soll das Gericht Mängel am Verwaltungsakt, die offensichtlich sehr bald behoben sein werden, ausser Acht lassen können.

Für Rechtsstreits zur Infrastrukturplanung sollen Planungsspruchkörper eingerichtet werden, beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird eine neue Zuständigkeit für Streits über Wasserstoffterminals geschaffen. Das Kabinett beschloss den Entwurf am Mittwoch, wie das Ministerium mitteilte. Er werde nun an den Bundestag übermittelt.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte den Entwurf scharf. Das geplante Gesetz beschneide den Rechtsschutz in Umweltbelangen, erklärte er. «Damit könnten in Zukunft bei grossen Bauvorhaben noch leichter Massnahmen wie die Rodung von Wäldern vollzogen werden, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.»

Kommentare

Weiterlesen

a
96 Interaktionen
Brandstiftung?
sdf
11 Interaktionen
Marko Kovic

MEHR IN POLITIK

Antonio Guterres
10 Interaktionen
Guterres
US Israel Netanyahu
14 Interaktionen
Israel
Abbas Araghtschi
8 Interaktionen
Beziehungen
Spitalnotfälle
3 Interaktionen
Arzttarife

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Antarktis Forschende Wolken
7 Interaktionen
Forschende bestätigen
Claus Peymann
88-jährig
Alexander Zverev Boris Becker
1 Interaktionen
Toni Nadal