In Griechenland sollen «schwimmende Schutzsysteme» verwendet werden. Diese dienen der Abwehr von Flüchtlingen.
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Ein Schiff mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland will sogenannte «schwimmende Schutzsysteme» gegen Flüchtlinge einsetzen.
  • Die «Barrieren oder Netze» in der Ägäis sollen aber nur im «Notfall» zum Einsatz kommen.

Das griechische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Mittwoch eine Ausschreibung für die Installation von Absperrmechanismen in der Ägäis. Diese sollen im «Notfall» gegen aus der benachbarten Türkei kommende Flüchtlinge eingesetzt werden.

Hilfe von der Armee

Es soll sich dabei um «Barrieren oder Netze» mit einer Länge von knapp drei Kilometern handeln. Sie sollen von den griechischen Streitkräften angebracht werden.

Die Systeme sollen nach Angaben der Behörden einen halben Meter aus dem Wasser ragen und mit blinkenden Lichtern ausgestattet sein. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut der Ausschreibung auf eine halbe Million Euro. Weitere Details teilten die Behörden zunächst nicht mit.

Durch die Ankunft der Flüchtlinge stehen viele Aufgaben an. Seit 2015 erhält das griechische Einwanderungsministerium von der Armee logistische Unterstützung.

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Wegen der hohen Anzahl von Flüchtlingen gibt es Proteste in Griechenland. - Keystone

Mehr als 40'000 Flüchtlinge in Griechenland

Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl von ankommenden Flüchtlingen in Europa. Mehr als 40'000 Menschen befinden sich derzeit in überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln.

Eigentlich haben diese Lager nur Kapazitäten für rund 6200 Menschen. Hilfsorganisationen kritisierten in den vergangenen Monaten die dort herrschenden Zustände als unmenschlich.

Das Asyl- und Aufenthaltsverfahren für Flüchtlinge in Griechenland wurde verschärft. Die konservative Regierung will auch die Rückführung von Menschen beschleunigen, die «keinen internationalen Schutz benötigen» oder deren Asylanträge abgelehnt wurden. Menschenrechtsorganisationen lehnen diese Massnahmen entschieden ab.

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