Gefängnisstrafe von Südkoreas Ex-Präsidentin Park um 10 Jahre verkürzt
In Südkorea ist die Gefängnisstrafe der wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidentin Park Geun Hye in einem Berufungsverfahren um zehn auf 22 Jahre verkürzt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Park seit 2017 wegen Korruption und Amtsmissbrauch in Haft.
Das Berufungsgericht in Seoul begründete am Freitag die mildere Strafe damit, dass Park zwar ihren Regierungsauftrag missbraucht, die geflossenen illegalen Gelder jedoch nicht für ihre persönlichen Zwecke genutzt habe.
Park, die als erste Frau an der Spitze Südkoreas stand, war 2017 nach Massenprotesten wegen Amtsmissbrauch angeklagt worden. Wegen Bestechung, Machtmissbrauchs, Verstössen gegen das Wahlgesetz und der Annahme von Geldern unter anderem des südkoreanischen Geheimdienstes wurde sie damals zu 32 Jahren Haft verurteilt.
Die nun beschlossene Reduzierung der Haftstrafe ist das Ergebnis eines langen Rechtsstreits, mit dem sich schliesslich der Oberste Gerichtshof des Landes befasste. Die 68-jährige Ex-Präsidentin boykottierte das Verfahren mit der Begründung, die Gerichte seien voreingenommen.
Die Aufdeckung des Korruptionsskandals um Park hatte dubiose Verbindungen zwischen der Politik in Südkorea und grossen Konzernen zu Tage gebracht. Vor Gericht wurde Park für schuldig befunden, von mehreren Konzernen, darunter Samsung Electronics, illegal umgerechnet etwa 18 Millionen Euro erhalten oder zugesagt bekommen zu haben. Ausserdem habe sie Geheimdokumente weitergegeben und kritische Beamte entlassen.
Eine entscheidende Rolle bei den illegalen Machenschaften spielte Parks Vertraute Choi Soon Sil, die deswegen eine 18-jährige Haftstrafe verbüsst.