Nach einem missglückten Putschversuch ernennt Gabuns Präsident Ali Bongo einen neuen Regierungschef.
Ali Bongo hält an der Klima-Konferenz in Le Bourget (F) eine Rede.
dd - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gabuns Präsident Ali Bongo ernennt einen neuen Regierungschef.
  • Julien Nkoghe Bekale wird während der Abwesenheit Bongos das Land führen.

Nach dem fehlgeschlagenen Militärputsch in Gabun hat Präsident Ali Bongo einen neuen Regierungschef eingesetzt. Er ernannte den früheren Minister Julien Nkoghe Bekale per Dekret zum neuen Ministerpräsidenten, wie das Generalsekretariat des Präsidialamts in der Nacht auf heute Samstag in einem Video bekanntgab.

Der bisherige Amtsinhaber, Emmanuel Issoze-Ngondet, wurde demnach zum «Mediator der Republik» ernannt. Es wird erwartet, dass Bekale in Kürze ein neues Kabinett vorstellt.

Bekale hatte mehrfach Ministerämter unter dem derzeitigen Staatschef Ali Bongo und dessen 2009 verstorbenem Vater Omar Bongo bekleidet. In seiner Zeit als Ölminister (2009-2011) soll es nach Angaben des gabunischen Rechnungshofs zu «Unregelmässigkeiten» beim Umgang mit öffentlichen Geldern gekommen sein.

Putschversuch gescheitert

Am Montagmorgen hatte knapp ein Dutzend Soldaten den staatlichen Rundfunk in Libreville gestürmt und die Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen. Zur Begründung gaben sie an, sie wollten das Land vor «Chaos schützen». Den Sicherheitskräften gelang es nach kurzer Zeit, den Putsch niederzuschlagen. Zwei Putschisten wurden getötet, ihr Anführer festgenommen.

Das ölreiche zentralafrikanische Land wird seit 1967 von Vertretern der Familie Bongo regiert. Der derzeitige Präsident hält sich seit Wochen zur medizinischen Behandlung in Marokko auf, nachdem er im Oktober in Saudi-Arabien erkrankt war. Im November wurde bekannt, dass der 59-Jährige einen Schlaganfall erlitten hatte. Wann er zurückkehrt, ist unklar.

Während seiner Abwesenheit übertrug das Verfassungsgericht Gabuns Teile der Macht des Präsidenten auf dessen Stellvertreter und der Ministerpräsidenten.

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