G7-Gipfel im französischen Biarritz eröffnet
Im südfranzösischen Biarritz hat der G7-Gipfel begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Gastgeber Macron sieht «punktuelle Übereinstimmung» mit Trump.
Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrieländer versammelten sich am Samstagabend zu einem Abendessen in dem Badeort. Zentrale Themen bei dem Gipfel sind der Handel, Krisenherde wie der Iran und die schweren Brände im Amazonasgebiet, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ankündigte.
Vor dem Treffen hatte US-Präsident Donald Trump Frankreich mit Strafzöllen auf Wein gedroht - als Vergeltung für eine neue französische Steuer für US-Internetkonzerne wie Google und Apple.
Vor Beginn des Gipfels führte Macron Vorgespräche unter anderem mit Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Mit dem US-Präsidenten gebe es «punktuelle Übereinstimmung» in zentralen Fragen, teilte die französische G7-Präsidentschaft im Anschluss mit. Dazu gehörten neben dem Handel auch das iranische Atomprogramm und die schweren Waldbrände im Amazonasgebiet.
Vor dem Gipfel hatten mehrere europäische Vertreter Trump zum Einlenken ermahnt: EU-Ratspräsident Donald Tusk warnte den US-Präsidenten mit Blick auf die Streitigkeiten mit China vor Handelskriegen, die «zur Rezession» führen. Kanzlerin Merkel riet in einer Videobotschaft von nationalen Alleingängen bei globalen Problemen ab.
Der britische Premierminister Boris Johnson nimmt erstmals an einem G7-Gipfel teil. Am Rande des Treffens soll es auch um den britischen EU-Austritt gehen. Hoffnungen auf eine mögliche Annäherung zwischen London und Brüssel vor dem Austrittstermin am 31. Oktober sanken wieder: Unnachgiebig zeigten sich sowohl Johnson als auch EU-Ratspräsident Donald Tusk in der besonders umstrittenen Frage der inner-irischen Grenze.
Der Gipfel findet unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. An der französisch-spanischen Grenze demonstrierten tausende Menschen friedlich für eine neue Weltordnung und den Umweltschutz, in der Stadt Bayonne kam es dagegen zu Zusammenstössen zwischen Gipfelgegnern und der Polizei. Zu den G7-Ländern gehören neben Deutschland, Frankreich und den USA auch Grossbritannien, Italien, Japan und Kanada.